Paws & Personality

Zu Gast im Revier - Ein Gespräch über Trauer mit Ines Lüke

Sandra Oliver, Ines Lüke Season 2 Episode 36

# 98 "Die Realität von Trauer ist manchmal völlig anders, als es von außen scheint. Es gibt einen Schmerz in dieser Welt, aus dem dich niemand herauströsten kann.

Du brauchst keine Lösungen. Du musst nicht loslassen oder deine Trauer überwinden. Du brauchst jemanden, der deine Trauer sieht und anerkennt. Du brauchst jemanden, der deine Hände hält, während du wie erstarrt vor dem Loch stehst, das dein Leben war.

Manche Dinge lassen sich nicht reparieren. Sie können nur ertragen werden."

— Megan Devine, erste Seite aus „Es ist okay, wenn du nicht okay bist“

Gemeinsam mit Hundetrainerin und Dozentin Ines Lüke spreche ich über ihre Pepper, eine Hündin, die mehr war als ein Haustier: Sie war Zuhause, Anker, Nordstern. Daraus entspringt ein ehrliches Gespräch über Trauer, das weder Floskeln noch starre Phasenmodelle braucht. Wir reden über plötzlichen Verlust, Wut auf Diagnosen, die zu spät kommen und das Gefühl, betrogen worden zu sein.

Wir öffnen den Raum für die Gleichzeitigkeit, die so viele kennen und so wenige aussprechen: Dankbarkeit und Schmerz, Lachen und Leere, ein Stück mit sterben und dennoch weiter leben... 

 "Sometimes we don't want to heal because the pain is the last connection to what we have lost." - Ibn Sina

Hör rein, teil die Folge gerne mit Menschen, die Halt brauchen, und sag uns: Welche Erinnerung trägst du bei dir – und warum?

Links und Bücher zur Folge:

Ines Lüke auf Instagram: https://www.instagram.com/ines.lueke.hundetraining/

Ines Lüke Website: https://www.ines-lueke-hundetraining.de/

Buch (denkt dran, der lokale Buchhandel freut sich ;) ):

"Es ist okay, wenn du traurig bist. Warum Trauer ein wichtiges Gefühl ist und wie wir lernen, weiterzumachen." Megan Devine  ISBN 978-3-86882-940-2

Podcast: https://www.br.de/mediathek/podcast/radiowissen/trauer-mut-zum-ganz-eigenen-weg/1825032



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|paws & personality® Podcast|

ehemals VON NULL AUF HUND®

Fragen, Anregungen oder einfach nette Worte an:

Instagram: https://www.instagram.com/sandraoliver_pawspersonality/

|Credits|

„paws & personality®" ist ein Podcast Sandra Oliver.

www.pawsnpersonality.de

Fotografie: Christiane Münchhausen | https://bohoandclassy-fotografie.de



SPEAKER_00:

Eine kurze Warnung. In dieser Folge geht es um das Thema Trauer, um den Verlust des eigenen Hundes. Und eventuell werden euch da Themen angestoßen. Vielleicht nicht nur, was Hunde, Haustiere betrifft, sondern auch geliebte Menschen, die gehen mussten. Also hört diese Folge bitte nur, wenn ihr in einem sicheren Raum seid, wenn ihr euch dazu in der Lage fühlt und dann macht es euch am besten vielleicht irgendwie irgendwo gemütlich oder geht spazieren und packt die Kopfhörer drauf. Und dann genießt die Folge. Denn auch wenn das Thema Trauer von außen oft als natürlich auch traurig bewertet wird, so ist es dennoch eine wunderschöne Folge geworden. Hallo, hallo! Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Pause and Personality. Heute habe ich Ines Lücke zu Gast und da freue ich mich riesig, dass sie zugesagt hat zu kommen. Ines verfolge ich schon Stalker-mäßig, nein, aber eine Weile auf Instagram mit ihrem Account, der mega spannend ist, immer noch, auch nach vielen Jahren. Und wir haben so ein bisschen so die ähnliche Denke und deswegen dachte ich, ich hole sie mal rein. Und es gibt einige Themen, die ich sehr spannend finde, mit ihr zu besprechen. Heute wird es ja ein bisschen nachdenklich. Aber vielleicht, bevor ich hier ganz viel rede, sollte ich Ines sich erstmal vorstellen lassen, für die, die sie vielleicht noch nicht kennen. Hallo Ines, schön, dass du da bist. Stell dich gerne vor.

SPEAKER_01:

Hallo Sandra, was für eine wunderschöne, liebe Begrüßung von dir. Das freut mich riesig. Ja, ich habe mich auch sehr über die Einladung gefreut. Und ja, was mag ich über mich erzählen? Es ist tatsächlich ja so, dass ich dieses Instading echt schon lange mache. Also wann habe ich es da angefangen? 2019 ungefähr. Ja, und schön, dass du sagst, dass du das immer noch spannend findest. Das verändert sich natürlich auch alles und die Themen verändern sich. Und das, was mir immer sehr wichtig ist auf diesem Kanal, den ich da habe, ist wirklich das Thema Verbindung mit Menschen, versuchen, Themen von links, von rechts, von oben, von unten, von zwischendrin zu leuchten, das nicht so einseitig zu machen, sondern da wirklich einen Blick zweiten. Mein Satz ist doch immer, das große Ganze und auch es ist individuell und ich war sehr, sehr gern auf Komplexität hin, mache das immer gerne mit einem kleinen Augenziehen kann, auch mit einer Ernsthaftigkeit. Beides, finde ich, hat so seinen Platz und hoffe immer, dass ich auch Menschen erreiche, die sich vielleicht den einen oder anderen Gedanken noch gar nicht gemacht haben und vielleicht ein kleines bisschen auch mal so ein kleines Pixar spüren, wenn sie so ein Thema präsentiert bekommen und immer die Rückmeldungen, hoffe, dass das auch so plackt, dass Menschen dann schaffen, sich darauf eins wassen und zu sagen, Mensch, habe ich das noch nicht gesehen oder Mensch, ich habe mich sehr abgeholt gefühlt und das liebe ich sehr, sehr, sehr, sehr. Auch bei diesem Thema, über das wir ja heute sprechen werden. Ansonsten, außerhalb von Instagram habe ich natürlich ein Leben, nicht? Und ich bin ja Hundetrainerin, mache vornehmlich Einzeltrainings, also trainiere mit Menschen, die ja schon arge Themen mit ihrem Hund haben oder ihren Hunden haben, die da sich in der Sackgasse befinden. Ich mache also kein Welpentraining, Junghunde. Ja, kann man überlegen, ob ich das mal wieder mache, aber das ist im Moment so mein Schwerpunkt. Mache sehr, sehr gerne Social Walks noch nebenbei, Hundebegegnungsgruppen und bin seit drei Jahren auch Dozentin für ein Ausbildungsinstitut, was mir riesigen Spaß macht. Riesenspaß, Menschen, die diesen Beruf ergreifen wollen, Dinge mit auf den Weg zu geben, die ich wertvoll finde. An Werten, an Ideen, an Gedanken, gar nichts. Und das machst du so und finde es sehr, sehr toll, dass ich da diese Freiheiten habe in diesem Ausbildungsinstitut. Genau. Dann findet man mich ab und an bei Webinaren, Online-Kursen, auch Seminaren. Das möchte ich nächstes Jahr ein bisschen mehr ausbauen mit ganz, ganz lieben, wunderbaren, großartigen Kolleginnen, die ich jetzt auch hier schon länger kenne und auch auf Instagram gestalkt habe mit diesem schönen Tag. Und wir da miteinander seit seit längerem in Verbindung sind. Ja, das so zu mir. Und ich habe zwei Hunde und ein Kind. Ja. Und so. Und so.

SPEAKER_00:

Vielen Dank.

SPEAKER_01:

Ist ja ganz schön viel. So ein Leben. Ja, so ein Leben ist echt ganz schön viel. Ich habe auch noch, das für die, die das vielleicht auch noch nicht kennen und auch zum Thema Hundetrainerin sein, ich habe auch noch einen, ja, wenn man so will, Hauptjob. Also ich bin Juristin, mache das auch noch in ein paar Tagen die Woche. Und das will alles so unter einen Hut gebracht werden. Das ist schon manchmal gar nicht so wenig.

SPEAKER_00:

Ja, das glaube ich. Ja, ja, so dieses das große Ganze. Und hinschauen, hinsehen, zuhören, reinfühlen, das ist auch so das, was mich quasi hat, hängenbleiben lassen bei dir, weil das halt auch so das Ding ist, was ich so wichtig finde. Auch wenn ich es nicht immer so formuliere. Also ich glaube, ich muss mal fragen, die Hörerin, was ich so gerne sage. Ich weiß jetzt gar nicht, was so mein Signature-Ausspruch ist. Aber so dieses ganz oft habe ich, na, das kann man so pauschal auch nicht sagen. Also wenn so diese Fragen kommen, der Hund, was macht man da und so weiter, so dieses, schau doch erstmal die ganzen Faktoren an. Und ja, das ist so der Punkt, weswegen ich quasi auf dich gestoßen bin. Und dann ist es ja aber so, um mal zu dem Thema überzuleiten, wo wir heute hinwollen. Also zum einen, unser Satz von gerade eben, ist ganz schön viel, so ein Leben. Passt da dazu, finde ich. Und es ist halt auch ganz schön viel, wenn so ein Leben dann halt irgendwie geht. Also wenn es endet, wenn es nicht mehr da ist. Und ja, der Jahrestag kommt jetzt bald von Peppas Tod. Pepper ist deine Hündin gewesen. Ich weiß nicht, wie du sie bezeichnen möchtest, was du für sie für ein Wort hast. Vielleicht kannst du da ganz kurz den Zuhörenden sagen. Der Peppa war.

SPEAKER_01:

Peppa war. Oder noch ist das auch. Es fällt mir auch immer noch sehr schwer. Und wenn ich mit Menschen spreche, die, das habe ich ganz viel gemacht im letzten Jahr und hatte vorher zu diesem Thema gar nicht so eine Verbindung, ne? Meistens oder oft kommt es ja so ganz dolle, dass man weiß, worum es geht, wenn es einem passiert. Und dieser Aspekt von zu sagen, dieser Mensch oder dieser Hund, der war, der ist echt schwierig, weil die in meinem Kopf und in meinem Herz natürlich noch total drin ist. Und es ist natürlich trotzdem sprachlich richtig zu sagen, sie ist tot, sie war, sie war da in meinem Leben. Und trotzdem ist sie noch, es ist wirklich schwierig. Und diese Hündin, mein Gott, mit einem Satz kann man die oder mit einem Wort gar nicht beschreiben. Und ich finde diese Frage ganz, ganz großartig. Wenn man sie objektiv beschreiben würde, wenn ich das nehme, was Menschen sagen, würde man sagen, die hatte eine wahnsinnige Ausstrahlung, ein wunderschöner Hund, bis zum Ende, sie ist einfach unfassbar, eine Präsenz, ein Ausdrucksverhalten im Gesicht für eine Hundetrainerin oder Menschen, die davon lernen, ein Geschenk hoch sonst was. Ja, das definitiv. Und für mich ganz viel, ich habe immer gesagt, und ich habe, wenn man das auf meinem Account liest, in den Posts geht es da auch ganz viel um sehr, sehr krasse Worte, wie ich finde. Wenn ich mir meine Posts so ansehe, sind die wirklich sehr roh und sehr sprachlich, sehr krass. Und so fühle ich das aber oder habe das gerade zu der Zeit, wo es so gebrannt hat, so gefühlt, dass die echt mein Zuhause war. Da ist ein Punkt, wenn ich diesen Hund angeguckt habe oder auch nur wusste nicht, komm gleich zu ihr nach Hause oder was auch immer, die war so ein ganz, ganz, ganz wichtiger Teil von mir. Wie so ein, wirklich wie ein Teil. Und dieses Wort, die ist mein Zuhause, die ist meine Sonne, die ist mir so wichtig, so würde ich sie für mich beschreiben. Und ein einziger Blick in diese Augen oder auf diesen Hund, wo ich so dieses Gefühl hatte, das ist das Allerliebste, was ich angucke auf der Welt. Das war die Hunde. War irgendwie erst toll. Wenn wir zusammen unterwegs waren, kannte ich die einfach hin und auswendig und alles. Und ich wusste ihre Stärken und ihre Schwächen. Zu der Geschichte, auch die, die mich nicht kennen oder diese Geschichte nicht kennen, kann man sagen, ich war ja nicht immer Hundetrainerin, sondern ich war auch mal eine normale Hundehaltende, die diesen Hund bekommen hat, diesen elf Wochen alten Hund, und dass halt alles überhaupt nicht easy war und wirklich eine schwere Zeit. Und ich dann durch sie zu diesem Job gekommen bin. Und zu diesem Interesse, an diesem Thema, Beziehung, Hund, wer ist das? Wer bin ich? Und das ist ihr Geschenk an mich und mein Leben und ein Teil unserer Geschichte. Und ja.

SPEAKER_00:

Ja, und sie war ja allgegenwärtig auf deinem Account. Oder ist es zum Glück auch noch? Also. Das ist quasi bis quasi allgegenwärtig und ja sehr, sehr wichtig und wertvoll und hat ganz viel der Gemeinschaft quasi vermitteln können und zeigen können. Und du konntest anhand ihres Daseins auch so viel erzählen und zum Nachdenken anregen. Und das hat ja nicht aufgehört. Nur, dass ich das Thema zumindest erstmal etwas verschoben hatte dann. Und ja, vielleicht um es auch einmal anzusprechen, das Thema Trauer. Wie gehen wir mit Trauer um? Wie können wir mit Trauer umgehen? Wie dürfen wir auch mit Trauer umgehen? Weil das ist ja auch ganz oft noch so ein Tabuthema und schnell weggepackt und ja, aber letztendlich ja für jeden anders. Und ich finde es total schön, dass du das so öffentlich auch machst. Also dass die Menschen daran teilhaben können, dass sie das lesen können, dass, wenn sie wollen, können sie auch kommentieren, Fragen stellen, also auch in den Austausch gehen. Mir fiel das unfassbar schwer oder mir fällt es auch bis heute unfassbar schwer. Ich kann das gar nicht so gut. Also als meine Pepper in Anführungsstrichen, der Colin 2022 gegangen ist, ich konnte da gar nicht viel zu schreiben und ich kann es bis heute nicht. So, von daher vielen Dank.

SPEAKER_01:

Sehr, sehr gerne, Sandra. Ach man, ey. Ja, und dass dieses Individuelle und dass jeder das anders kann und macht, das ist so. Das durchzieht ja das Leben und jeder macht das anders. Und ich habe auch nochmal kurz zu der Geschichte gesagt, als sie gestorben ist, habe ich bei Insta eine Story gemacht und habe geschrieben, ich bin jetzt erstmal weg. Ich bin weg. Tschüss, weil genau das, diese Hündin war, dieser Account. Ich habe auch echt suchen müssen nach meiner Identität. Vielleicht suche ich sie auch immer noch. Meine lustigen Reels finden quasi erstmal nicht statt, weil sie ganz viel mit Pepper zu tun hatten. Ich habe, die hatte ein Gesicht und alles und von der Persönlichkeit, das hat sich so angeboten. Ich habe irgendwann Gespräche mit Pepper aufgemacht, wo ich quasi so ein bisschen, ja, auch mit einem zwinkernden Auge, ein bisschen Mythen und Sprüche mir in den Mund gelegt habe. Quasi wie so ein bisschen so eine Hundehalterin, die was hört und sagt, so, das machen wir jetzt, ohne drüber nachzudenken. Und die Pepper hat es mir halt gespiegelt, wie bescheuert das ist, was ich da mache. Und das habe ich, ich habe diesen Dreh geliebt, ich habe diese, diese Ideen kamen einfach rein, ich musste da nicht nachdenken, mir keinen Plan machen und das ist seitdem halt tatsächlich weg. Genau. Und dieser Punkt mit, ich bin jetzt hier weg, ich mache das hier platt, ich bin, was soll ich hier noch? Und dann habe ich gemerkt, wie ich da so in meinen Schmerzen lag. Und für mich war das wirklich wie ein ganz, ganz, ganz krasser, heftiger, mir fehlen fast die Worte, das zu beschreiben, Schlag. Und dann lag ich da und habe gemerkt, ich muss schreiben. Und das ist, glaube ich, wieder ein Unterschied. Ich habe das nicht gemacht, weil ich dachte, ach, das ist jetzt gut oder das bringt mir Follower, im Gegenteil. Das sind ja auch dann einige weg, weil sie mit diesem Thema nicht umgehen mögen, nicht können. Und das ist auch alles okay. Also das ist jetzt nicht so, das ist nicht so die Quotenbeiträge. Aber ich habe gemerkt, wenn ich nicht schreibe, wird es noch schlimmer. Das hilft mir gerade. Und wenn das jemand nicht fühlt und sagt, ich bin weg oder ich tauche unter und kann gar nicht darüber sprechen, nichts ist richtig, nichts ist falsch. Das ist auch etwas, was ich sehr, sehr gelernt habe in dieser Zeit.

SPEAKER_00:

Ja, und genau das finde ich halt so wertvoll. Also quasi nicht zu urteilen über die Trauer eines anderen anhand dessen, was er zeigt oder teilt oder tut. Also dieses nur weil du darüber schreibst, trauerst du ja nicht mehr als jemand, der nicht darüber schreibt, oder nur weil, keine Ahnung, gibt es ja ganz viele Dinge. Dieses holt man sich sofort einen neuen Hund, holt man sich den neuen Hund später, holt man sich überhaupt einen neuen Hund. All das ist ja kein Indikator dafür, wie groß der Schmerz ist. Und das halt zu zeigen und darüber zu sprechen und die Menschen halt zum Nachdenken anzuregen, finde ich ganz schön. Aber auch gleichzeitig ihnen das Gefühl zu geben, dass es halt alles gut ist. Also dass sie nicht nach drei Monaten fertig sein müssen mit der Trauer. Dass es aber auch nicht schlimm ist, wenn sie nach drei Jahren noch nicht fertig sind mit der Trauer. Also so dieses, ne, alles ist irgendwie okay. Ja. Deswegen.

SPEAKER_01:

Das hast du super schön gesagt. Das unterschreibe ich alles, ja.

SPEAKER_00:

Ja, die Gleichzeitigkeit von Trauer und Freude ist auch noch so ein Thema, was für viele ja schwierig ist, ne? So dieses, darf ich denn überhaupt über irgendetwas schmunzeln oder lächeln, wenn doch gerade alles ganz, ganz schrecklich ist? Hast du da, da hast du auch ganz viel drüber geschrieben. Das weiß ich.

SPEAKER_01:

Ja, das ist diese Gleichzeitigkeit von allem, die habe ich vorher schon gesehen und mitbekommen im Leben. Ich meine, man lebt doch und man geht mit offenen Augen dadurch und ich bin jemand, seit ich denken kann, mache ich mir viele Gedanken. Und spätestens seit ich Mutter bin, ist das Thema Gleichzeitigkeit auch von Gefühlen und allem ein Riesenthema. Aber da hat es mich echt erwischt und ich dachte, Wahnsinn, es ist ja wirklich so, du bist in dem Moment und bist so dankbar über die Sünden, dass du sie haben durftst, dass ihr ein Zeit hatte und sie für mich einen Wirken tote und ich damit zufrieden bin, wie wir das gestaltet haben und wie auch das danach und alles, was damit zusammenhing und überhaupt, dass es einfach mein Hund war. Und dann gleichzeitig diese schreckliche Trauer, dieser schreckliche Schmerz, alles miteinander, dass das sein darf und dass das normal ist und dass es nicht darum geht, zu sagen, ach, jetzt muss ich nur noch dankbar sein. Weg, Trauer, hau ab, ne? Weil das war ja schön und gut und Mensch, du hattest sie ja zwölf Jahre so. Sondern dass das alles nebeneinander existiert und dass das so ein Herz und so ein Hirn erstmal schaffen muss, das so zusammenzupacken und nicht irgendwas davon wegzuschieben. Und genauso ist das dann sicherlich auch mit dem Thema, das kam aber später, einer Freude, netten Momenten, wo man sich halt erwischt dann, dass man lacht oder sagt, Mensch, das ist aber gerade schön oder Mensch, das Essen schmeckt oder ach, ich habe jetzt heute gut geschlafen. Und man schon denkt so, hoch, aber das geht doch jetzt eigentlich gar nicht, was ist denn das hier für ein Gefühl? Oder darf das überhaupt sein? Nimmt mir das jetzt gleich wieder einer weg. Alles Mögliche, was mit einhergehen kann, was ja auch wieder wahnsinnig individuell ist, was jemand durch eine Trauer vielleicht entwickelt. Das ist beim einen fühlst du eine wahnsinnige Stärke, der Nächste haut rein im Job, der Nächste kann gar nichts, der Nächste hat mehr Angst, weil er merkt, oh Gott, das kann ja so plötzlich sein. Es kommt sich ja auch darauf an, welche Todesart hat man da mitbekommen und erlebt. Das hat er auch einfach bemerkt. Und mit dieser Gleichzeitigkeit immer wieder klar zu kommen, auch jetzt fast ein Jahr her ist, wo ich ihm einen, in Anführungsstrichen, neuen oder weiteren Hund habe seit August und dann natürlich in Momenten bin und happy bin und mir eine Mabel angucke, wie sie mit ihm da zugange ist und mich freue und gleichzeitig immer begleitet bin von dem Gefühl einer Pepper. Mal schlimmer, traurig, mal schön, das ist ja auch alles nicht in Steingemeißelt, das ist ja alles wahnsinnig komplex. Ja, und ich finde wirklich dieser Satz, da muss so ein Hirn und ein Herz irgendwie erstmal mit klarkommen. Du hast ja erstmal das Gefühl, das sprengt dir alles weg, diese Gleichzeitigkeit. Ja. Ich weiß nicht, wie du das empfunden hast.

SPEAKER_00:

Ja, ähnlich, schwierig. Irgendwie so. So dieses, darf ich denn jetzt überhaupt gerade fröhlich sein? Ist es, ne? Gleichzeitig habe ich mich aber auch schon viel vorher damit befasst, weil in der Familie einfach ein Todesfall war, der sehr einschneidend war seit 2011. Also mein Onkel ist gestorben und meine Tante trauert seitdem. Und es ist relativ schwierig. Und dadurch habe ich mich aber viel mit diesem Thema halt auseinandergesetzt und auch so meine Gedanken gemacht. Und mir ist natürlich schon klar, dass, also für mich ist mir das klar, das heißt nicht, dass es für andere so sein muss, direkt mal so sagen, dass es vollkommen okay ist, auch mal wieder glücklich zu sein, zufrieden zu sein, irgendetwas Positives zu empfinden, weil sonst könnte es ja gar nicht gut weitergehen. Also es bleibt sonst ja nur noch der Schmerz und die Trauer und das Traurigsein. Und das ist ja auch nicht schön. Und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass, auch wenn das platt klingt, aber es ist halt so, ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand, der diese Welt verlässt, sagt und ich möchte, dass alle anderen jetzt ein beschissenes Leben haben, weil ich weg bin. Und das geht nicht, das glaube ich nicht. Und von daher ist es ja auch so ein bisschen gut, wenn zwischendrin Lichtblicke wiederkommen und die dürfen ja auch mehr werden. Und das heißt ja aber nicht, dass das Lebewesen vergessen ist oder dass wir es aus unserem Leben schmeißen oder was auch immer, sondern es ist ja trotzdem da und wir vermissen es trotzdem noch. Und es gibt ja trotzdem ganz, ganz viele Momente, wo wir so denken, ach Mensch, also hier wäre jetzt wäre es jetzt nett gewesen. Also, wie oft habe ich das auch gedacht mit meinen zwei Chaoten, die. ich jetzt habe. Also die waren auch schon da, als Colin da war, aber die sind halt beide viel, viel einnehmender und anstrengender. Also sie fordern mich sehr, sehr, sehr heraus und ich hatte, Colin war halt mein Ruhepunkt. Mit dem konnte ich in den Wald gehen und ich konnte den losmachen und ich brauchte über nichts nachdenken. Ich konnte einfach nur gehen, dem Hund zuschauen, die ja fröhlich vor sich hinschnüffelt und seine Dinge tut. Und es war abschalten. Und das ist mit den beiden halt sehr lange nicht möglich gewesen. Und das heißt, es kam dann so in diese Zeit der Trauer noch rein, dass es mit denen dann immer draußen super anstrengend war. Und ich so dachte, boah, ich möchte doch einfach auch nochmal durchatmen. So zwischen Arbeit und Arbeit und dann noch diese Hunde. Und dann ist natürlich dieses, ach Gott, nicht nur das Vermissen, weil er nicht da ist, sondern auch das Vermissen, weil das, was er gegeben hat, fehlt. So diese Ruhe, den Anker, was bei dir wahrscheinlich das Zuhause war. Plötzlich hat ja ein Teil deines Zuhauses gefehlt, wenn du sagst, Pepper ist dein Zuhause gewesen. Ja.

SPEAKER_01:

Ja, und ach Sandra, da könnten wir schon Stunden drüber reden. Ich finde das ganz, ganz wertvoll, was du da sagst und total wichtig, auch wieder hier auch für die Zuhörer, Zuhörerinnen zu merken, wie unterschiedlich das einfach sein kann. Je nachdem, was dieser Hund auch in einem gemacht hat oder was er für einen bedeutet hat, für mich zum Beispiel, war es total schwierig, weil die Pepper war eher eine, auf die musste ich ein Auge haben. Die hat gerne gesagt, dich möchte ich verprügeln, du kannst bitte zum Hund und du bitte auch weg. Das war alles geklärt in dem Sinne. Aber ich musste halt schon schauen, wenn da ein Hund kam, dass ich mir angucke, wann kann ich die hinschicken, wann muss ich mich einsetzen für sie, solche Dinge. Also es war schon auch ein Fokus immer nochmal auf diesen Hund oder bei jaglichen Themen mitunter. Und dann war ich auf einmal mit so einer Mabel unterwegs und dachte so, und jetzt? Was ist das denn hier? Jetzt hänge ich hier in meinen Gedanken, es ist alles so einfach, es ist so, ich habe nichts groß mit der zu besprechen. Ja, man könnte mal darüber sprechen, dass die nicht mehr belt, wenn es klingelt, aber das war's. Und das war für mich total schwer, dass dieser selbstbewusste, rute Hochhund mit teilweise Aggressionsverhalten einfach da nicht da war. Und das ist doch wieder dieser spannende Unterschied, ne? Also nicht, dass ich die jetzt ständig im Fokus hatte und was weiß ich, was da machen musste, die lief auch frei, aber dieser Aspekt, der war dann irgendwie weg. Und das finde ich auch nochmal so wichtig, wenn man denn möchte, das ist ja alles auch kein Muss, aber hinzuschauen, was hat dieser Hund denn mit mir gemacht? Oder wie bin ich denn aufgestellt auch in meinem Leben? Jetzt hast du deine Tante angesprochen, die noch trauert. Und ich bin mir auch sicher, ich werde dieses Gefühl, diesen Schmerz, den werde ich bis zum Ende mitnehmen. Da, gut, vielleicht seit zehn Jahren was anderes, nicht? Aber so, dass ich denke, das bleibt bei mir. Und dann gibt es auch sicher Menschen, die sehr, sehr, sehr eingenommen sind noch von diesem Verlust und die kommen da gar nicht raus und gar nicht drüber weg. Um da dann hinzusehen, woran liegt das denn? Und selbst wenn man sagt, das bleibt, so es ist ja auch vollkommen valide. Also da können wir ja noch in ganz andere Themen kommen. Darf ein Mensch einfach so fertig sein, dass er einfach fertig ist und nicht mehr wirklich Großfreude empfindet und auch sagen, daran ändere ich nichts, weil, Punkt, Punkt, Punkt, kann ich nicht, mag ich nicht, will ich nicht, also auch im Sinne von einer freien Entscheidung zu gewissen Dingen. Ganz schwierige, große Themen, finde ich. Wenn es aber darum geht, zu sagen, ich entwickle mich weiter, aber ich setze mich damit auseinander oder ich merke, ich kann wieder mehr rausgehen, ich kann essen gehen, das Essen schmeckt wieder, ich kann wieder lachen mit Freundinnen, ich habe wieder Lust, mir deren Geschichten anzuhören. Ich lache, wenn ich meinen Hund streichle, wenn ich das unternehme. Überhaupt habe ich dazu wieder Lust, ich denke an Reisen, an irgendwas, man merkt, das andere bekommt wieder mehr Raum. Dass man das, was du sagst, da mit reinnimmt, das ist ganz wichtig. Und ich habe dazu auch mir viele, viele Fehler Interviews angeguckt mit Menschen, die Menschen verloren haben oder auch Hunde verloren haben, ganz unterschiedliche Geschichten. Und ein Mann hat über den Tod seiner Frau gesprochen, die hat ihm auf dem Sterbebert was mitgegeben, das hat er uns dann mitgegeben, das fand ich ganz großartig. Und zwar hat sie dann gesagt, bitte lebt euer Leben, lasst mich los, habt wieder Freude. Ich hatte doch auch mein Leben, also könnt ihr ja auch. Und das hat er so aufgenommen, dass der gesagt hat, das war so toll und so wichtig und was für ein Geschenk, dass man ja kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn man lacht, wenn man ein schönes Weihnachtsfest hat. Weil das hatte sie ja auch. Und jetzt leben eben die anderen diese Zeit. Man nimmt ja dem Toten nicht zweck.

SPEAKER_00:

Nee, das stimmt. Ja, ich hatte damals irgendwann mal so einen Spruch gelesen, ich weiß ihn nicht mehr ganz genau, aber es war in dem Sinne von, dass es manchmal so schwer ist, aus dem Schmerz rauszugehen, weil es die letzte Verbindung ist zu demjenigen, der halt nicht mehr da ist. Und dass das vielleicht so ein Denkanstoß ist, dass es eigentlich nicht stimmt. Es ist nicht die letzte Verbindung. Also man bleibt ja immer verbunden. Und man kann den Schmerz, wenn man möchte und wenn man das so fühlt, kann man ihn auch loslassen, weil die Verbindung bleibt trotzdem da, die geht nicht weg. Das kann ich mir nicht vorstellen.

SPEAKER_01:

Nee, das kann ich mir auch nicht vorstellen. Und gleichzeitig finde ich, ich weiß, wie du den meinst, mit dem, man kann den Schmerz loslassen. Und gleichzeitig habe ich das nicht mehr. Wenn man möchte. Ja, und wenn man kann. Und wenn man das nicht, dieses, für mich hat dieses Loslassen-Ding, das war auch sowas, was ich gelesen habe und fand das so gut, dieses Loslassen ja sowas hat von das muss ich jetzt. Und ich muss den Verstorbenen loslassen oder diesen Schmerz loslassen. Und dann merkt man wieder, das kann ich doch aber gerade gar nicht. Wie denn? Wie macht man das? Und dann merkt man, wie findet man wieder Druck oder ein böses Gefühl, man ja zu doofes loszulassen. Und vielleicht alle auch sagen, man muss aber lasser mal loslassen. Ist jetzt auch schon sechs Wochen, sechs Monate, acht Monate her, bla bla. Und die meinen das ja alle gut. Also zu viel zum Bla bla, nicht, das kommt ja auch bei diesen Menschen irgendwo her. Das sollte jetzt nicht abfällig klingen, aber es ist eben ein, setz ein, was du, was gerade dann kommt, ansetzen. Aber dass Menschen das nicht einfach so können, dieses loslassen. Manche, manche können sich, bei den ist es vielleicht ein, ich muss es mir nur erlauben, auch wieder die anderen Aspekte zu sehen. Bei anderen kommt das ganz automatisch, andere erschrecken sich vielleicht mit anderen, mit denen ich mich austausche, die sagen dann, oh Gott, ich habe jetzt bestimmt eine Woche nicht an meinen verstorbenen Hund gedacht. Jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen. Oder ich habe darin vergessen, hat mir jemand gesagt, guck mal, die hat doch immer das und das gemacht und dann habe ich gesagt, das weiß ich gar nicht mehr. Solche Dinge. Also da gehört ja auch, wenn die Zeit so dazukommt, auch nochmal mehr dazu. Ja, das stimmt. Also ne, es ist einfach, ja, was für ein Thema. Ich finde es irrsinnig komplex und ich finde es wahnsinnig spannend. Sowieso, das ist ja auch unser Job, um da mal den Bogen noch zu schlagen, wir sind ja keine Hundetrainerinnen. Das sind wir nicht. Wir sind mit dem Coach, mit dem Wort finde ich auch immer schwierig, auch wenn es nicht ein bisschen schwierig ist. Genau, aber wir sind nah am Menschen. Wir müssen einem Menschen beibringen, mit dem Hund umzugehen. Und ich finde, was es dafür auch immer wieder braucht, ist ein Interesse an Menschen, ihren Geschichten, wie sie drauf sind, warum sie Dinge tun, warum sie Dinge vielleicht nicht umsetzen können, warum sie Dinge denken oder tun. Und das ist in der Trauer ja nicht anders, dass man merkt, mein Gott, wie bunt ist das denn eigentlich alles? Jeder mit seiner eigenen Geschichte zu diesem einen Tod, mit dem Hund, zur eigenen Lebensgeschichte, eigenen Gedanken. Es gibt Leute, die haben das schon so für sich verarbeitet vorher und gemacht und getan, die sind nach zwei Tagen jetzt nicht fein, aber die können arbeiten, die sind in sich ruhend, die sagen, ja, ich bin jetzt stark genug, das zu schaffen. Und ich gucke auf solche Sachen und denke, oh mein Gott, ich habe, glaube ich, tagelang nur geweint und geheult und lag in meinen Schmerzen und konnte mich nur in Zeitlupe bewegen. Wie geht das? Es ist super individuell.

SPEAKER_00:

Ist es, mega. Also alleine schon bei uns, also mein Partner und ich, wir sind da auch schon total unterschiedlich. Er beschäftigt sich schon seit unfassbar vielen Jahren mit Persönlichkeitsentwicklung und macht halt ganz, ganz viele Sachen so für sich und seine Themen aufarbeiten und so weiter und so weiter. Und er konnte jetzt im März ist seine absolute Lieblingshündin verstorben. Also wirklich so sein Ein und alles. Und er geht damit aber echt anders um. Natürlich hat er auch jetzt noch Phasen, wo er so sagt, boah, heute war wieder so ein Down und mal da sitzen und am gemeinsamen Ort quasi weinen und dran denken. Aber ganz, ganz viel ist es bei ihm halt, was ihm viel leichter fällt, ist tatsächlich in diesem Dankbarkeitsmodus drüber nachzudenken, was mir total schwerfällt. Also wenn ich so denke, ja, natürlich bin ich dankbar, dass ich diesen Hund hatte. Natürlich bin ich für die Zeit dankbar. Und gleichzeitig fühle ich mich vom Tod betrogen, um diese verdammten letzten drei Jahre, die in meinem Kopf immer da waren. Also in meinem Kopf ist Colin ein Hund gewesen, der wird bitte so 15, vielleicht auch 16. Der war so 50 Zentimeter, der war drahtig, der war sportlich, der war immer fit. Und dann kommt halt der Krebs und macht dann so mit zwölfinhalb Schluss, wo ich so denke, nee, das ist Betrug. Das ist so nicht, ne? Und das mischt sich dann halt immer so rein in die Dankbarkeit. Und das ist total schwer, das einfach wegzuschieben. Also für mich geht das nicht. Und dann kann ich halt keine Dankbarkeit empfinden. Und mein Freund kann das viel besser. Also der kann dann sagen, ja nö, durchatmen, an das Gute denken und dann geht es ihm auch gut. Also das ist dann nicht gespielt, sondern dann ist gut. Und dann denkt er halt positiv an seine Flabbes und dann mischt sich da nichts rein. Und auch das ist halt wieder bei jedem anders. Das ist so. Und deswegen trauert er nicht weniger oder deswegen ist es für ihn kein geringerer Verlust. Also auch für Leute, die vielleicht zuhören und dann denken, naja, aber wenn ich jetzt mich dann besser fühle, dann ist meine Trauer weniger wert. Nein, also es ist halt wirklich, wirklich, wie schon zu Anfang gesagt, alles darf sein.

SPEAKER_01:

Ja. Und es heißt nicht, dass es besonderer war oder du mehr geliebt hast oder weiß ich nicht was, wenn du danach in Schmerzen versinkst. Ich glaube, das hat einfach mit ganz unterschiedlichen Punkten zu tun. Und auch das, was du ansprichst, da haben wir ja eine sehr ähnliche Geschichte. Dieser Punkt, ich fühle mich da betrogen oder für mich ist das traumatisch, den habe ich ganz dolle, weil genau das war auch der Punkt. Pepper war, die sah aus bis zum Ende wie kein graues Haar, nichts. Das war irrsinnig, die ist klar, hat ihre Gemütlichkeiten mal und alles, aber die ist gerannt, die hatte Bock auf Dinge, das war der Hammer. Und sie hatte vor ihrem Tod, die letzten zwei Jahre, waren wir ganz viel in Diagnostiken, weil sie Husten hatte, weil sie ein bisschen Probleme beim Atmen hatte und kein Arzt, keine Ärzte ist drauf gekommen, bis irgendwann mal jemand sagt, oh, das klingt mehr aber nach Kekopflähmung. Ja. Und dann hatten wir endlich die Diagnose und das war es dann auch, habe sie operieren lassen und danach blühte dieser Hund auf. Endlich richtig Luft gekriegt wieder. Das ist ja eine Krankheit, die verläuft ja, die verschlechtert sich ja. Und dann haben wir sie im Sommer operieren lassen und ich dachte, oh mein Gott, jetzt wird sie wirklich 15. Guckt, wie sie läuft, wie sie rennt, wie sie Luft kriegt. Und klar hat das auch. Nebenwirkung und so. Und dann kommt der Krebs. Völlig ohne Vorwarnung. Ich war immer wieder bei Ärztin. Ich habe immer wieder drauf gucken lassen und niemand hat ihn gesehen. Wo auch immer er saß, keine Ahnung. Und am Ende war die Lunge voll. So ganz plötzlich. Und das, das hat mir echt, also das beschreibe ich für mich innerlich wirklich wie im vollen Sprint, lachend über die Blumenwiese und auf einmal kommt so jemand von der Seite, so ein hässliches schwarzes Monster mit so einer Keule, mit so Stacheln dran und schlägt dir das in die Beine rein. So hat sich das für mich angefühlt. Und ich glaube, dass auch das nochmal ein Punkt sein kann, genauso wie es aber andersrum sein kann, dass jemand seine vielleicht sehr oder seinen Hund, der immer sehr fit war und alles über diese lange Zeit des Alterns begleitet und einen Schmerz darüber erfährt, zu sagen, der Hund wird dement, der kann schlechter laufen, der wird inkontinent. Wie das für jemanden sehr problematisch sein kann, da will ich gar nicht sagen, das eine ist schlechter und das eine ist besser, das um Gottes Willen. Aber da ist diese eigene Geschichte, das war für mich halt sehr heftig. Genau das. Ich bin echt sauer. Ich bin sauer und kann darüber echt, ich denke mir dann hätte, hätte, hätte es man es gesehen, hätte man retten können, rausschneiden, Chemo, keine Ahnung. Und das ist uns halt dann verwehrt geblieben mit unserer Geschichte, nicht? Deiner ja dann auch. Ja, das gilt ja auch wieder zu verarbeiten. Es ist ja dann Anführungsstriche nicht nur der Tod, sondern auch das Wie oder wann. Was kommt das unvorbereitet, kommt das vorbereitet, was macht das mit mir? Was bringe ich da an Persönlichkeit oder Selbsterfahrungen mit, wie sich sowas anfühlt? Da habe ich ja zum Beispiel auch meine Geschichte mit plötzlichen Geschehnissen. Ja, nicht wahr? Wie war das bei deinem Freund? Wie ist das da gewesen? War das dann anders oder hat es auch da plötzlich, dass man sagen kann, diese Geschichte ist unterschiedlich auch sehr plötzlich.

SPEAKER_00:

Es war sehr plötzlich, sie war, also eine Boxermischlingshündin, quasi schon so ein Typ Hund, die war auch wesentlich größer und schwerer als Colin vom Typ her, aber halt mega fit, schlank, gesund, aber schon 13. Also in Richtung 13 auch. Also schon so ein Alter, wo man so sagt, ach ja, bei diesem Typ Hund ist das schon ein gutes Alter. Aber sie wirkte halt noch nicht so senil oder sie hatte nicht krass abgebaut, ja, sie hat ein bisschen was gegen Arthrose bekommen, aber war halt im Großen und Ganzen fit und hat dann echt, wir waren da bei einer Veranstaltung bei Chem Carnes und haben da gearbeitet, ne? Und die war an dem einen Tag wie immer und von Samstag auf Sonntag Milztumor geplatzt. Ja, das also zack, zack, zack. Und das war, die war auch wenige Monate vorher noch bei der Untersuchung, Vorsorge und so weiter. Aber die Tierärztin vor Ort zum Glück, Gott sei Dank, die hat halt auch gemeint, das geht manchmal so schnell, dass diese Scheißtumore wachsen. Du müsstest teilweise bei manchen Sachen fast monatlich schallen, um irgendwas zu sehen. Also auch da so diese Schuldgefühle. Also das tragen ja sicherlich auch sehr, sehr viele mit sich rum. Ich kenne das ja auch noch so, dieses, also Colin war ja auch nicht mein erster Hund, der gestorben ist, aber also die Hünnen von meiner Mama war auch so, dass sie, ich glaube, zwei, drei Monate vorher noch komplett durchuntersucht wurde und dann war sie auch voller Krebs und Krebs in der Lunge und alles. Also das geht manchmal so, so, so schnell und egal wie viel wir machen, es ist halt Glück, ob du es findest oder nicht. Und natürlich sind die Vorsorgeuntersuchungen wichtig, aber sie sind keine Garantie dafür, dass wir das Ganze irgendwie aufhalten können.

SPEAKER_01:

Da brichst du auch ein ganz wichtiges Thema an, was ich hier unbedingt angesprochen haben möchte, dieses Schuldgefühl-Thema auch. Und gleichzeitig eben dieses, dass man damit ja versucht, mit diesem hätte ich nochmal was machen können. Pepper zum Beispiel hätte man noch in CT liegen müssen, weil Ultraschall alles röntgen, nirgendwo war was zu sehen und du legst ja nicht einen Hund mal auf Verdacht in CT rein. Worauf? Und dieser Punkt, dass man verstehen muss, so im Leben generell, dass man eben nicht alles unter Kontrolle hat. Du kannst Risiken minimieren, ja, du kannst gucken, lasse ich meinen Hund eben, mache ich diese Vorsorgeuntersuchungen, Blutuntersuchungen und alles, um gewisse Sachen natürlich auszuschließen und habe gleichzeitig im Kopf, vielleicht auch nicht, vielleicht ist es besser, man weiß das nicht und dass vielleicht auch die Naivität im Leben, die so ein bisschen verloren geht, je älter man wird und je mehr Geschichten man mitbekommt, aber dass man eben nicht alles unter Kontrolle hat, das ist eben ein Trugschluss. Und da dieses Gefühl mit zu verarbeiten, wenn man das denn hat, wenn diese Schuldgefühle kommen, sich genau damit auseinanderzusetzen und das zu verstehen lernen. Und da möchte ich auch gerne noch, weiß nicht, ob du das vorbereitet hast, aber auch zu diesen Punkten kommen. Was hilft denn in der Trauer oder bei Punkten, die vielleicht aufkommen, was kann man machen oder was hat sich so ein bisschen bewährt, vielleicht?

SPEAKER_00:

Ja, da können wir auf jeden Fall gerne noch hinkommen. Vielleicht, bevor wir da hinkommen, noch also weil ich gerne mit dem Was hilft abschließen möchte. Ja, sehr gerne. Damit wir nicht so in irgendeinem Tief dann hängen, vielleicht, sondern die Menschen die Podcast-Folge ausmachen können und zumindest auch wieder nach oben schauen können. Was ich so zwischendrin jetzt noch für Gedanken hatte, weil wir waren jetzt bei relativ alten Hunden ja schon und zum einen ist es natürlich so, dass also auch das, wie du sagtest, dass es für einen Menschen, der den Hund im Alter begleitet mit der Demenz und allem drum und dran, was da kommen kann, dass das natürlich auch nochmal sehr, sehr schmerzvoll sein kann. Und zum anderen hätte ich halt zum Beispiel genau das gerne gehabt. Also ich fühle mich halt auch so um dieses Tüdelige und dieses, ach, ich hätte ihn so gern begleitet, wie er so ein kleiner, alter, grauer Opi wird. Das ist das, worum ich mich halt dann in dem Fall betrogen fühle. Und dann gibt es aber ja auch noch die Menschen und auch da habe ich jemanden im Bekanntenkreis, ganz liebe Grüße. Ich weiß, dass sie die Folge hören wird, wo der Hund sehr, sehr jung verstirbt. Also und das sind ja auch nicht wenige heutzutage leider, wenn man an Epilepsie denkt und was nicht alles für merkwürdige Krankheiten da eine Rolle spielen können. Und auch das ist ja krass. Also du stellst dich gerade darauf ein, ein schönes Leben mit einem Hund vor dir zu haben und dann geht der mit drei oder vier oder noch früher, manchmal ja auch schon mit, ja, noch viel jünger. Und das ist halt auch heftig, ne? So dieses, und auch da kann die Trauer, obwohl das Tier noch nicht so lange bei einem war, ja auch genauso groß, größer, was auch immer sein.

SPEAKER_01:

Also auch das ist ja so. Ja, ganz bestimmt. Und ich ein wichtiger Satz, den ich so gelernt habe für mich und den ich dann eben auch weitertrage, ich wäre ja auch gar nicht so als die Trauerpäpstin rüberkommen, wer bin ich schon, dass ich da irgendwie drüber rede, wie das ist oder so. Ich spreche dann von meinen Erfahrungen und Gedanken und dem, was mir ganz, ganz viele Menschen, großartige Menschen auf Social Media, da war Social Media mal, wie sein sollte, also verbindend und wirklich großartig und sehr unterstützend, die das eben geschildert haben. dass es keinen Vergleich gibt in dieser Trauer. Das ist völlig, dass eben dieser Satz, ja Mann, du hattest sie ja zwölf Jahre oder 15, dass das nicht hilft, dass das auch nicht okay ist. Weil das eben nicht das Gegengift ist zu sagen, naja, genau, deswegen darf ich ja nicht trauern. Aber das Gefühl ist ja da. Und das zu bewerten, ist es schlimmer, wenn jemand geht, der drei ist oder sechs Monate alt war oder zwölf, das ist immer so, also aus der Sicht der Trauernden, für denjenigen, der geht, ist das natürlich ein Unterschied, weil er nicht so lange auf dieser Welt war. Aber da so eine Hierarchie zu bilden, das sehe ich irgendwie nicht so wirklich. Und gleichzeitig sehe ich diesen Punkt, da ist man dabei, irgendwie so ein Leben aufzubauen und eine Verbindung aufzubauen und dann wird einem das so weggerissen. Das ist natürlich hochgradig schrecklich. Das ist, ja, und da, ich finde, dieser Podcast hier auch und dieses Thema geht so an alle, dass sich alle gesehen fühlen in ihrem ganz individuellen Schmerz. Und vielleicht hilft es dem einen oder anderen, mit einem alten Hund zu sagen, ja, Gott sei Dank, ist meine alt geworden. Klar, das kann sein. Oder jemand, der den Hund verloren hat, der jung war, der sich dann da andere Gedanken macht und sagt, ja, glücklicherweise hat der nicht noch meine ganzen Sachen mitbekommen, wie ich ein Kind gekriegt habe, wie ich die Ausbildung beendet habe oder was auch immer. Weißt du? Oder wie siehst du, das würdest du für dich sagen, da ist für dich schon so objektiv, so Hierarchien, dass man sagt, das eine ist schlimmer als das andere?

SPEAKER_00:

Nee. Nein, gar nicht. Weil das kommt ja wirklich auf das an, was der Mensch fühlt. Ja. Warum? Und es kann, also auch das, was du gerade sagst, mit Gott sei Dank hat der Hund das und das nicht mitbekommen, auch das kann ja sein, dass wir manchmal, warte, ich fange es nochmal anders an. Es begegnet mir ab und zu auf Social Media, dass ich so lese, dass der Hund so über allem steht. So im Leben. Also wenn ich einen Hund habe, dann ist dieser Hund, den ich mir dazugelegt habe, der muss jetzt unbedingt mein Mittelpunkt sein und ich muss mit dem glücklich sein und ich muss den lieben und so weiter. Und vielleicht auch da mal so ein bisschen Verständnis dafür zu entwickeln, dass es manchmal Menschen gibt, die bekommen einen Hund in ihr Leben, vielleicht wollten sie den auch haben. Aber vielleicht ist dieser Hund dann plötzlich tatsächlich ganz anders, als sie sich das vorgestellt haben. Und dann passt der nicht ins Leben. Und da können ja ganz viele Faktoren eine Rolle spielen. Sei es, dass sie schlecht beraten wurden, sei es, dass sie sich falsche Vorstellungen gemacht haben, was auch immer. Und dann Verständnis dafür zu haben, dass wenn dieser Hund stirbt und das Leben vielleicht gerade im Chaos versunken ist und die Menschen feststellen, aber eigentlich ist es ganz gut. Ich mochte den, aber ich habe zudem nicht die gleiche Beziehung aufgebaut wie zu den Hunden davor oder wie auch immer, auch das kann ja sein, dass wir mit einem Lebewesen nicht matchen, dass es nicht so das Gleiche ist halt. Und dann zu sagen, ja, ich musste, was weiß ich, der musste immer Maulkorb tragen, ich musste alle Hunde im Haushalt trennen, oder ich musste draußen immer unfassbar wachsam sein, weil er alles schreddern wollte, wenn ich nicht aufgepasst habe und so. Und dann festzustellen, okay, und jetzt kann ich mal durchatmen und kann auch mal wieder runterfahren. Und es ist traurig, dass dieses Tier gehen musste und es tut mir leid für das Tier, aber ich selber bin gerade eher erleichtert. Und auch das kann ja sein. So. Und es ist okay und das ist fein. Und im Mehrhundehaushalt vielleicht auch nochmal so dieses, wenn wir viele Hunde haben oder viele Tiere auch haben, dass es auch da unterschiedlich sein kann, wie wir um den Einzelnen trauern. Und auch, dass das nicht schlimm ist, weil auch da habe ich drüber nachgedacht. Ich hatte zwei Hütitütis, Colin und Glenn. Und Glenn ist dieses Jahr gestorben. Und Glenn hat aber die letzten Jahre bei meinen Eltern verbracht, aus verschiedenen Gründen, weil es für ihn besser war. Also es ist mega happy, super gut. Aber das heißt, er hatte dann eine ganz andere Beziehung zu meiner Mama und zu meiner Schwester. Die waren mega, mega dick. Und bei mir war es so, da ist so ein bisschen Abstand reingekommen. Und dann habe ich auch so darüber nachgedacht, ist es jetzt schlimm, dass du nicht genauso um ihn trauerst wie um Colin. Also dass es anders ist einfach. Aber nee, ist es nicht. Also geliebt wurden sie beide.

SPEAKER_01:

Ja, das hast du so schön gesagt, Sandra. Ich liebe den Austausch, wirklich, wirklich. Ich bin jetzt schon so dankbar für dieses Gespräch. Ganz, ganz großartig auch für deine Aspekte. Das ist so, so, so, so wertvoll. Und das kann man sich ja auch vorstellen, nicht, wie eben, wir sprechen darüber, wie bunt das alles ist, wie bunt Leben sind und dieser Aspekt der Erleichterung, wo ich mir denke, das kann vielleicht auch wieder Menschen schlechtes Gewissen machen und sich damit wieder auseinandersetzen, auch gerade selbst wenn es der Hund war, der eine welche und dann ist er eben sehr, sehr alt und eine Pflege, das ist ja auch was sehr Aufwendiges, das ist ein berührt ein Alltag, dann können Hunde vielleicht nicht mehr alleine sein. Und dass man ja auch schon in diesem Prozess trauert um den Hund, den man da hatte, weil man den im Kopf hat, wie er eben was weiß ich, andere Hunde verhauen hat oder voll im Saftstand man Dummiesport gemacht hat, was auch immer mit diesem Hund. Und dann wird das alles so weniger und es wird anstrengend und dass man am Ende natürlich trauert, Schmerz hat, aber auch dieses Gefühl spürt von jetzt kann ich wieder gehen, ohne dass ich mir Gedanken machen muss darüber, wer pflegt gerade den Hund und kann der gerade alleine sein. Ich kann einfach spontan mich mal wieder mit jemandem treffen und auch da eine Erleichterung mit zu spüren. Oder eben das, was du sagst, ich habe dem Hund ein gutes Zuhause geschenkt, aber wir haben so eine richtige Beziehung nicht aufgebaut. Oder ich zum Hund, der war mir nicht so wichtig oder sowas. Und ich bin da total, total dabei. Solange man ja diesem Hund, das hast du ja dann gemacht offensichtlich, ein gutes Leben gibt und er geliebt wird, weißt du, ich finde das so, so, so eklatant wichtig. Da auch wieder ja die Gleichzeitigkeit von Gefühlen, nicht von Trauer, von Schuldgefühl, von Erleichterung, von was auch immer, was da alles zusammenkommen kann.

SPEAKER_00:

Ja, ganz, ganz viel. Sollen wir jetzt mal den Bogen schlagen zu, was du so gefunden hast, was vielleicht helfen kann?

SPEAKER_01:

Ja, das können wir gerne machen, da können wir auch ja zusammen. Das ist ja auch wieder super individuell, was hilft. Ich spreche auch gerade mit einer Freundin, die oder Bekannten, Kollegin, wie auch immer man es da ausdrücken mag, die in so einem Prozess drin ist und wo ich merke, da helfen in Anführungsstrichen ganz andere Dinge. Und ich finde auch immer dieser, wie ist es am Anfang, wie ist es dann nach einer Zeit einfach wahnsinnig komplex, aber wir können ja mal so ein paar Sachen sammeln. Ich spreche da gerade von mir und von Menschen, die ich da beobachtet habe, mit denen ich mich ausgetauscht habe. Und ein Punkt war für mich, ich konnte nicht lesen viel am Anfang, bis so ein paar Sachen, habe viel Podcasts gehört, wobei ich das sonst nicht so wirklich tue, auch wenn ich gern Podcast höre, so viele. Aber ich habe echt Trauerpodcasts reingezogen. Auch Menschen, die über Menschen gedauert haben. Oder all meine wissenschaftliche Podcasts über Trauer, auch dass dieses Fünf-Phasen-Modell, wo man es mal so im Kopf hat, erst kommt die Wut, dann kommt weiß ich nicht, das Loslassen und so. Und alles überholt ist. Ja, genau das, die Verdrängungsphase und la, dass das einfach wissenschaftlich gar nicht mehr haltbar ist. Wow, was für ein was für ein Mindblowing das war. Habe ich, glaube ich, an Tag zwei in einem Podcast gehört und diese ganze psychologische, therapeutische Ebene davon, das fand ich so irre und das hat mir so geholfen in diese, in so eine innere, du bist okay, das, was du gerade fühlst, ist okay. Oder später einzelne Auszüge aus gewissen Büchern, fand ich sehr, sehr hilfreich. Da auch gerne, vielleicht, wenn das jemand wissen möchte im Nachgang zu dem Podcast, können wir auch gerne irgendwie was schreiben, eine Liste oder sowas. Vielleicht hilft das für Menschen hilfreich. Das fand ich total gut. Ich konnte auch sehr gut in Musik reingehen und das hat mir geholfen zu sagen, ich gehe da mal so richtig rein in den Schmerz. Pepper ist ja auch im Winter verstorben und dann war das für mich auch im Januar total hilfreich in so eine Kälte, Nässe, ekeliges, kaltes Wetter, wo man denkt, eigentlich will ich nur auf die Couch, aber ich habe, das hat so resoniert mit mir. Und dann war ich so gern in dieser Kälte und Dunkelheit unterwegs und mit Musik so richtig rein, weißt du? Und da habe ich Ruhe gefunden und habe gedacht, ja, das passt jetzt. Jetzt passt außen zu innen. Und das fühlt sich jetzt ganz, ganz, ganz gut an. Das waren so Punkte. Und dann, wenn du magst, kannst du ja gern noch ein paar sagen und dann sage ich nochmal ein paar.

SPEAKER_00:

Also den Austausch, da pflichte ich dir bei, also auch wenn der Austausch vielleicht einseitig ist, aber jemand gibt ja etwas ein und du nimmst es ja, also es ist ja irgendwie schon so eine Form. Dann kommt es natürlich darauf an, wie lebe ich, wo lebe ich, wen habe ich um mich. Also wen kann ich vielleicht auch da nutzen, klingt so blöd. Aber du weißt, was ich meine wahrscheinlich und ich hoffe die Zuhörenden auch. Also mir hat es halt auch unfassbar geholfen, mich einfach nur halten zu lassen, zu sagen, du, sorry, ich brauche das gerade, ich zerfließe gerade und irgendwie, irgendjemand muss mich jetzt zusammenhalten. So. Wenn man das hat, wenn man so jemanden hat, dann ist das natürlich auch unfassbar wertvoll. Da halt nicht zu sagen, vielleicht nerv ich denen, also versuchen, diese Gedanken wegzupacken und dann wirklich zu sagen, okay, nee, der Mensch ist ja aus einem bestimmten Grund in meinem Leben und entweder kommt damit mir klar, so wie ich jetzt bin, oder wir haben nochmal ganz andere Themen, aber so, ne, und da halt mitzugehen und zu sagen, komm, hilf mal, mach mal mit, sei mal da. Ich brauche das gerade. Das fand ich auch mega wertvoll. Normalerweise, und auch das ist vielleicht wieder so, dieser Hinweis, es ist halt immer wieder anders. Normalerweise hilft mir Schreiben auch sehr beim Verarbeiten von Lebensthemen. Bei Colin ging das halt nicht. Weil jedes Mal, wenn ich angefangen habe, ging es nicht mehr. Also dann musste ich wieder aufhören und rausgehen und irgendwas tun. Und das vielleicht so, das Tun kann helfen. Also für manche Menschen ist sicherlich auch dieses, ich mache jetzt irgendetwas. Also ich mache was mit den Händen, sei es, keine Ahnung, Gartenarbeit, wenn man einen Garten hat, seine Wohnung umgestalten, umdekorieren, Aufräumen in Ecken putzen, die man seit Jahren nicht geputzt hat, was auch immer, also irgendetwas tun kann unfassbar helfen, wenn man der Typ dafür ist.

SPEAKER_01:

So, dieses finde ich auch ganz, ganz wichtig, dass man da so ein bisschen auch hinfühlt, was brauche ich oder vielleicht auch ausprobiert. Und das, was du sagst, dieses Nutzens, das hatte ich auch und das fand ich so hilfreich. Ich werde diesen Menschen immer, immer, immer dankbar sein, dafür zu sagen, ich merke, ich fall gerade gleich auseinander, ist ganz schlimm und dann kann ich jemanden anrufen und einfach nur ins Telefon flannen. Und dann ist auf der anderen Seite niemand, der sagt, das wird schon. Und sei doch dankbar oder sowas, sondern man wirklich Menschen sagt, die hat, die sagen, das hat mir auf jeden Fall geholfen, ja, das ist wirklich schlimm gerade. Es tut mir so leid, dass du das erleben musst. Und das war so hilfreich, einfach zu wissen, da ist jetzt jemand, dieses Halten, ne? Und das hat mir auch wieder so viel gegeben, auch auf dieses Thema Hund zu gucken, wie sehr das hilft, zu gehalten werden, ohne zu sagen, hör jetzt auf, lass das sein. Hier ist doch mal ein Stück Schokolade, lass uns mal einen schönen Film gucken oder so. Nee, sondern das mit jemandem aushalten. Ja. Und im späteren Verlauf fand ich auch gut, also da auch nochmal Danke, danke, wenn da Leute jetzt aus meiner Community zuhören und die mir damals geschrieben haben oder immer noch schreiben, für diese Welle an Unterstützung, an tollen Worten, an eigener Lebensgeschichte. Das hat mir auch geholfen, die Geschichten anderer zu lesen. Was haben die kraftet, was haben sie erlebt, wie haben sie das gefühlt und dann auch wieder ja Sachen zurückgeben zu können, zu sagen, jetzt gebe ich mit dem, was ich hier sage, mich äußere oder Menschen schreibe wieder etwas zurück. Das ist ja auch wieder individuell, aber das war für mich auch wieder so ein Punkt, der sich gut angefühlt hat, der mir über diese Phase hinweggeholfen hat, so in dem Sinne. Am Anfang geht es ja wirklich um Überleben, nicht? Da geht es ja ernsthaft, also wenn man das so fühlt, so höre ich das auch bei dir raus, wenn man da so heftig reinknallt, dass man sagt, ich muss hier wirklich mal gerade diesen krassen Sturm im Meer, da muss ich jetzt mit meinem kleinen Bötchen, mit meinem Flößchen, mit so einem kleinen Segel, was ich habe, das schon so völlig zerflettert ist, irgendwie diesen Sturm überstehen und da kommt nochmal eine Welle. Verdammt nochmal, da hinten ist Land, so ein bisschen Sees. So ungefähr. Und dann sind ja nochmal andere Dinge sicherlich hilfreich, als dann vielleicht später.

SPEAKER_00:

Ja, aber später, das entschuldige, was du gerade gesagt hast. Dann so diesem Austausch und den Menschen was mitgeben können, es ist ja auch, es gibt dem Ganzen so einen nochmal einen Sinn. Nochmal einen anderen, also ganz viele Sinne. Das ist ja auch so schön. Und was ich auch nicht vergessen möchte, weil auch das, was du sagtest am Telefon, wenn dann die Freundin oder der Freund oder was auch immer, der Mensch am anderen Ende der Leitung oder im Raum einfach nur da ist und zuhört und Verständnis äußert und nicht das Problem lösen möchte. Vielleicht auch für die, die gerade mit Menschen zu tun haben, die trauern und selber vielleicht nicht in der Situation sind. Also ich mache mir da ja auch oder habe mir, auch das ist besser geworden. Ich habe mir früher auch oft in den Kopf gemacht, aber was sagst du jetzt, was tust du jetzt? Wie kannst du helfen? Was hilft jetzt demjenigen? Und diese Erkenntnis, es hilft einfach nur da zu sein. Es braucht gar nicht mehr. Es braucht nur die pure Existenz. Und das hilft schon. Es hilft einfach schon, einfach nur da zu sein.

SPEAKER_01:

Oder auch ehrlich zu sagen, mir fehlen die Worte, es tut mir leid, was kann ich für dich tun? Auch diese offene Frage, sagen, was kann ich machen? Und das ist auch das rein Faktische. Mein Mann, dem ich da auch ewig dankbar sein werde, der wahrscheinlich auch eher Typ ist wie dein Partner, der natürlich auch traurig war und alles, aber der konnte faktisch wuppen. Der ist mit der Mabel rausgegangen, der hat den Haushalt gemacht die erste Zeit, der hat gekocht und gemacht und getan und ich konnte halt, ich konnte wirklich nichts. Und sowas auch, dass man, dass vielleicht da auch Menschen sind, die sagen, was kann ich für dich tun? Und man sagt, keine Ahnung, ich bräuchte mal jemanden, der die Wäsche wäscht. Weiß ich nicht. Dass man sich da auch traut zu sagen, was man da braucht. Oder wenn man sagt, ich weiß es nicht und ich da alleine sind, keine Ahnung, was auch immer, aber das finde ich auch, wenn da die Berührungspul noch nicht so hat. Und ich hatte nicht so dolle vorher. Klar, Opa gestorben, Oma gestorben, auch da Trauer meiner Familie mitbekommen, aber nicht so irrsinnig, intensiv oder auch rückblickend zu sagen, Mensch, da hätte ich irgendwie anders reagieren können. Reflektieren zu sagen, jetzt weiß ich, wie ich das hätte machen können oder wie ich das in Zukunft machen möchte, weil ich es selber erlebt habe oder mich ausgetauscht habe. Auch das ist ja wieder ein wertvoller Teil, den man dann da mitbekommt, so in seinem Menschsein und in seinem eigenen Wachstum.

SPEAKER_00:

Hast du mal drüber nachgedacht, ich hatte jetzt eine Podcast-Aufnahme mit Sonja, die einen Hospiz hat, ein Hunde-Hospiz. Und wir sind auf das Thema gekommen, dass Trauer ja auch kulturell sehr unterschiedlich ist. Und da habe ich auch manchmal so gedacht, ach Mensch, wie schade, dass ich in einer Kultur aufgewachsen bin, wo das so unfassbar negativ belegt ist, dann wäre ich in einer Kultur aufgewachsen, wo sich alle freuen, dass derjenige geht, weil er dann im festen Glauben irgendwo anders hinkommt, wo es toller ist, dann hätte ich es jetzt irgendwie leichter. Bist du auch auf sowas gestoßen, hattest du manchmal.

SPEAKER_01:

Ja, das hatte ich auch. Ach, schön, dass du das noch ansprichst. Das war auch in manchen Podcasts drin, genau dieser Unterschied. Bei manchen gibt es ein Trauerja, ein Trauerja. Da fragt keiner nach sechs Wochen, bist du wieder jetzt, bist du wieder am Start, sondern da gibt es ein Ja oder es wird wirklich derjenige, das ist jetzt bei Hunden sicher auch nochmal anders, jetzt bin ich wieder ein bisschen eher bei den Menschen, da wird jemand tagelang noch aufgebahrt und Menschen können sich verabschieden und all solche Dinge. Es gibt ein Fest, also ein richtiges Lebensfest quasi in manchen Kulturen. Und auch das fand ich so spannend, dass es eben nicht gesetzt ist, so wie wir das öfter mal machen oder wie eine Gesellschaft das vielleicht oder man denkt, eine Gesellschaft macht das oder geht damit um. Ja, auch wie unsere Leistungsgesellschaft, die sagt, wann bist du jetzt wieder voll dabei, dass es diesen Unterschied gibt, dass das nichts mit dem Tod und der Trauer selbst zu tun hat, mit dem Gefühl, was damit einherkommt, sondern eben wie eine gewisse Kultur, Gesellschaft da was draus macht und drüber stülpt oder wie sie meint, dass das passieren muss. Ja, das habe ich auch gelesen und das fand ich irrsinnig, irrsinnig hilfreich. Und klar, auch das Thema Glauben spielt da auch mit rein. Ich bin zum Beispiel konfessionslos, ich glaube da nicht an eine höhere Macht. Ich kann auch mit diesem Regenbogenbild nichts anfangen. Ich glaube auch nicht, dass die Peppe am Ende auf mich wartet. Das ist aber mein Ding. Und das kann für jemanden mit einem sehr, sehr starken Glauben auch wieder ganz anders sein. Das kann, da habe ich auch manchmal habe ich das verflucht und denke, verdammt doch mal, warum glaube ich denn nicht an diesen verdammten Hundehimmel, den ich dann dann irgendwann auch mal besuchen werde. Und ich versuche mir so ein Bild offen zu lassen von ich weiß es ja nicht. Vielleicht ist es ja doch so, ich kann ja keiner sagen, vielleicht bin ich da auch ein bisschen, was fehlt mir das Wort, wie heißt das? Die, die sagen, ich weiß es nicht. Irgendwas mit A. Agnostiker?

SPEAKER_00:

Agnostik?

SPEAKER_01:

Danke, danke, danke, genau. Diese Agnostik, die Richtung vielleicht. Aber wenn man da so einen ganz festen Glauben dran hätte oder auch, dass die Seele noch irgendwo rumwabert und ja auch Menschen von Dingen berichten und sagt, ey, das ist schräg, seit mein Hund gestorben ist, passieren die und die und die Dinge, die kann ich mir nicht erklären. Und für mich ist das dann jetzt so, mein Hund ist noch da. Wundervoll, ja. Wenn Menschen da ihren Halt haben oder finden oder was auch immer hilft. Wunderbar. Diese Unterschiede gibt es ganz deutlich. Ja. Und auch das fand ich spannend, Trauer verändert die DNA, das kann man messen. Ist das nicht verrückt? Und was mir auch viele zurückgespiegelt haben, ist, das ist schlimmer, weil du ja so nah dran bist am Hund. Du hast ja die Verantwortung, das ist ein Schutzbefohlener, du musst dich um Ernährung kümmern, um Gesundheit, um die mentale Gesundheit und alles, dass das eben schlimmer sein kann als ein Familienangehöriger.

SPEAKER_00:

Es finden ja diese ganzen Bindungsmechanismen, Neurotransmitterhormone, also da müsste man ja nochmal eine ganz extra Folge machen, ne? Aber die finden ja auch statt wenn du dich sehr um jemanden kümmern musst, der krank ist und den du pflegst und so. Also auch da kannst du ja nochmal eine ganz andere Beziehung aufbauen und fällst dann so in ein Loch. Und das ist nicht immer, das ist nicht immer so, weil du dann die Person oder den Hund oder was auch immer nochmal besonders doll geliebt hast oder anders als jemand anderen, aber es ist dieses Kümmern, was so viel auch biologisch in dir bewirkt, wo dann was fehlt einfach. Also dieses so, und dann zack, bist du weg. Und es haut dich um. Das ist manchmal auch schwierig.

SPEAKER_01:

Es gibt unfassbar viele Facetten. Oder? Ist das nicht krass? Und das ist ja das, was wir aufzeigen wollen, was wir ja hier nur schnüppchenweise aufzeigen können, zu sagen, das ist irrsinnig komplex und es gibt wahnsinnig viele Facetten und eben das, es hängt auch so viel von ab, wer war ich in dieser Beziehung mit dem Hund, wer bin ich ansonsten, was macht mich da aus, etc. pp. Das finde ich ganz wichtig. Und ich kann mir auch vorstellen, ich habe das nicht gemacht, ich frage mich aber manchmal, warum, dass es auch hilfreich sein kann, zu sagen, ich gehe entweder vielleicht zu einer Trauerbegleitung oder ich denke, ja, ja, genau. Oder ich gehe halt in eine Therapie, ja. Oder ich gehe mal zum Arzt, Ärztin und sage, ich brauche hier Medikamente. Es gibt Menschen, die können am Anfang nicht schlafen. Und dann hast du das über Tage oder vielleicht längere Zeit und das macht ja auch was mit dir und deinem Körper oder sie können nicht essen, trinken fällt schwer, dass man da auch sagt, warum da nicht sich Hilfe holen? Auch das ist ja keine Schwäche oder irgendwas Blödes, sondern man bemerkt, mir geht es nicht gut. Selber mit meinen Ressourcen ist das gerade schwer, ich möchte aber da raus, es geht mir sehr schlecht, ich brauche Hilfe, ich wende mich an jemanden, dass wir das auch nochmal ja und manchmal braucht man tatsächlich die Hilfe auch, ne?

SPEAKER_00:

Also es ist ja nicht nur nicht immer nur ein Gefühl, dass man so denkt, ich brauche jetzt Hilfe. Manchmal ist es ja auch wirklich so, dass du schon so tief drinsteckst, dass im Körper so viele Sachen angestoßen wurden, dass auch der Körper hormonell und neurotransmittertechnisch und so weiter gar nicht mehr da rauskommt. Alleine, ohne einen Schubs, ohne vielleicht ein paar Medikamente mal über Wochen, Monate, was auch immer, also dass dann einfach was gebraucht wird und ja, auch da. Wenn wir für uns das Gefühl haben, das ist jetzt zu viel und zu lange und ohne, dass das von außen eingegeben werden muss, sondern nur von, wenn das aus uns so rauskommt. Und es wird irgendwie gar nicht wieder schön, aber es wäre schön, wenn es wieder schön werden würde, dann auch professionelle Hilfe zu suchen. Und Trauerbegleitung ist vielleicht so eine sehr niedrige Hürde erstmal, weil es klingt halt nicht nach Therapie, es klingt nicht nach Arzt. Es ist vielleicht leichter und die Trauerbegleitung kann ja dann im Idealfall aber auch einschätzen, ah, vielleicht ist es besser, geht doch mal zum Therapeuten oder zum Arzt oder wer auch immer da dann ein guter Ansprechpartner ist. Aber ja, Trauerbegleitung finde ich auch mega gut und wichtig.

SPEAKER_01:

Ja, ich habe mir überlegt, ob ich das mache. Ob ich da eine Ausbildung reinpacke und sage, das mache ich jetzt irgendwie. Trauerbegleitung für Haustiere. Mal gucken. Das Leben ist ja noch lang, hoffentlich. Dass man noch Sachen da auch so reinpacken kann. Aber das finde ich auch ein sehr, sehr schönes Feld, wenn Menschen das tun.

SPEAKER_00:

Ja, wenn du das so für dich. Also ich glaube, als Trauerbegleiter ist es schon ganz gut zu wissen oder sich nicht in dem anderen dann zu verlieren jedes Mal. Also ich wüsste nicht, ob ich das kann. Oder nicht jedes Mal mit reingehe. Aber den Raum sich halten, ja, ist ja wichtiger.

SPEAKER_01:

Ja, das auf jeden Fall, dass man, das ist ja bei den Jobs, die man so macht, immer ganz wichtig, dass man sagt, kann ich das? Wie sehr nehme ich das mit nach Hause? Was macht das mit mir? Und ich habe gemerkt, so gerade auch bei Social Media, du kannst dir das nicht vorstellen, was da los war. Ich habe wirklich gerade am Anfang, ich habe Nachrichten bekommen, ich konnte das überhaupt nicht mehr alles lesen. Ich habe das dann nach und nach gemacht. Das waren, wir müssen die mal schätzen und mal rechnen, hunderte, elendig lange Nachrichten, Mails und alles. Und ich habe mir das angehört und da waren Geschichten dabei, wirklich schreckliche, schreckliche Geschichten von Verlusten. Und ich habe mir das durchgelesen und ich habe gemerkt, ich konnte das gut. Und ich habe auch mit Menschen sprechen können darüber. Und ich habe das nicht alles in mich aufgesogen oder mir irgendwie da auch gedacht, ach Gott sei Dank hast du das nicht oder irgendwas. Und ich habe wirklich nochmal mehr gemerkt, wie sehr mich Menschen interessieren und Lebensgeschichten. Und das ist dann so ein Punkt, wo ich gedacht habe, ich glaube, ich könnte das. Na cool. Das wäre ein Punkt, den könnte ich. Ob man es dann macht, ist wieder die andere Frage. Aber es ist auch ein ganz, ganz wichtiger Aspekt. Was kann ich gerade leisten? Wie ist so meine Ressourcen, mir solche Geschichten anzuhören? Vielleicht auch, wenn ich gerade noch selber in so einer Trauer stecke.

SPEAKER_00:

Aber ansonsten mega wichtig. Also ich finde solche Ansprechpartner total schön, dass es die gibt.

SPEAKER_01:

Ja. Definitiv. Und wie du sagst, halt sehr niederschwellig, nicht? Das geht halt schneller. Wenn ihr sagst, ihr habt gerne Therapie. Ja, in sechs Monaten. Ist halt leider. Oder einem Jahr. Oder einem Ja, ja, natürlich. Je nachdem. Ach, Sandra.

SPEAKER_00:

Gibt es ein Thema? Ja, es ist ein echt tiefes Thema. Ich überlege gerade, wie wir jetzt so einen schönen Abschluss.

SPEAKER_01:

Vielleicht ist das genau dieser Punkt, dass man sagt, muss das sein, muss das den schönen Abschluss geben? Darf das nicht auch so sein, dass man sagt, ja, da ist wieder die Gleichzeitigkeit, Sandra? Dass man sagt, da ist eine Gleichzeitigkeit drin, auch in diesem Thema. Und es geht gar nicht wieder darum, zu sagen, man müsste die Menschen jetzt quasi so abliften und sagen, Mensch, aber eigentlich ist es nicht noch schön und guckt mal, die Inis hat sich jetzt einen neuen Hund geholt und jetzt ist er wieder glücklich. Sondern zu sagen, das darf in einem arbeiten und das darf ganz viel bewegen oder auch nicht. Dann ist das vielleicht der passende Abschluss zu dieser Folge, zu sagen, auch da ist diese Gleichzeitigkeit so als Idee.

SPEAKER_00:

Ja. Und das lasse ich jetzt so stehen.

SPEAKER_01:

Das freut mich. Vielen, vielen Dank. Ich danke dir sehr von Herzen. Es hat mich sehr, sehr gefreut, fand das sehr wertvoll und ja, hoffe, dass es auch für Zuhörerinnen und Zuhörer so ist und dem einen oder anderen ja ein wertvolles Ding sein kann.

SPEAKER_00:

Ja, das hoffe ich auch. Dann macht es gut, ihr Lieben. Tschüss. So, hallo, ihr Lieben. Nochmal wir. Auch wenn das Ende schon sehr, sehr schön war, haben wir im Nachgespräch festgestellt, oh Mann, also zwei Punkte sind uns noch ganz, ganz wichtig und die möchten wir doch nochmal kurz besprechen. Ja. Mal sehen. Und zwar zum einen ging es um die Mehrhundehaltung, also wie das so ist, wenn wir mehrere Hunde haben und einer davon geht und das andere ist dann nochmal so ein bisschen die Erinnerungskultur, in Anführungsstrichen. Fangen wir mal mit den Mehrhunden an. Also auch da gibt es ja ganz und gar verschiedene Erfahrungen, die wir machen können. Und ich glaube, für mich war so im Hinterkopf dieses, oh Gott, Leute, seid nicht traurig, wenn euer anderer Hund nicht traurig ist. Aber es kann natürlich auch das komplette Gegenteil sein. Also ja, ich weiß nicht. Soll ich da anfangen oder möchtest du direkt etwas sagen? Du nickst schon so, aber ja.

SPEAKER_01:

Ich finde, weil das Thema einfach so wichtig ist. Und weil ich da auch mal wieder gesehen habe, wie wahnsinnig individuell das ist und das allein, also ich würde sehr gerne hören, was du dazu denkst und was deine Erfahrungen sind. Und das, was ich mir gerade auch denke, ist ja der Punkt, wir reden dann über Abschied, kann man, soll der Hund sich verabschieden, soll der das mitkriegen vielleicht sogar? Und dann denke ich mir gerade, es geht ja wahrscheinlich gar nicht mal immer. Also es gibt ja auch die plötzlichen Dinge, wo man ja auch sagen muss, ja, wäre schön gewesen. Aber, und da kann man ja vielleicht auch Menschen so ein bisschen damit an die Hand nehmen, wie ist das denn, wenn der Hund sich verabschieden kann? Denn, nehme ich meine Erfahrung ein klein bisschen vorweg, das heißt ja immer noch nicht, dass der das dann versteht.

SPEAKER_00:

Nee, das stimmt. Also auch für unsere Hunde ist es ja nichts, was gängig im Leben ist, was ständig stattfindet und wo sie sagen, ah ja, ist normal, sondern auch da sind sie ja so wie wir Menschen heutzutage auch so ein bisschen weit weg inzwischen vom Tod, von diesem Thema. Ja, also kann natürlich sein, dass der Hund zum Beispiel in der Klinik leider verstirbt und wir als Mensch sagen, okay, das muss jetzt der Bestatter abholen, aus welchen Gründen auch immer, und der Hund kommt gar nicht nochmal mit nach Hause zu den anderen Hunden. Und auch da, finde ich, brauchen wir uns kein schlechtes Gewissen machen. Also das ist halt manchmal so, das passiert so. Und damit können die Hunde natürlich sehr, sehr unterschiedlich umgehen. Also es gibt dann halt Hunde, die gucken vielleicht erstmal sehr erstaunt, wieso kommt der andere nicht wieder mit, wieso ist das so? Die suchen auch und die vermissen ihren Lebensabschnittsgefährten, Freund, Partner, was auch immer das ist, vielleicht sehr. Und dann mag es aber halt auch andere geben. Und da braucht ihr bitte auch nicht entsetzt sein, wenn ihr so ein Exemplar habt, die so sagen, ach ja, cool, jetzt habe ich den Menschen für mich. Schön, dass der andere nicht mitkommt. Ist ja nett, ne? So gerade ich glaube, wir hatten das ganz kurz auch schon angesprochen mit dieser Zwangsvergesellschaftung, dass es halt manchmal auch so ein Ding ist, wir würfeln die Hunde zusammen und das heißt ja nicht automatisch, dass sie sich alle immer lieben und toll finden. Und ja, also von daher gehen die sehr, sehr unterschiedlich damit um. Und das habe ich halt auch in der persönlichen Erfahrung erlebt. Wir haben ja so einige Hunde, mein Freund und ich, und ich habe auch schon lange Hunde. Und es gab es, also je nachdem wer gegangen ist, war der Umgang der anderen Hunde sehr unterschiedlich damit. Wir hatten das Glück, also obwohl ich weiß gar nicht, ob es ein Glück ist, andersrum. Wir hatten immer die Möglichkeit oder wir haben es immer so gemacht, dass wir den Hund dann mit nach Hause genommen haben. Wo auch immer, wie auch immer er verstorben ist, wir haben ihn mit nach Hause genommen und haben ihn nochmal quasi aufgebahrt und die anderen Hunde konnten quasi mal schauen. Und auch da ist, je nachdem wer da lag, gab es Hunde, die haben halt mal so vorbeigeguckt, ah ja, okay, und sind wieder gegangen. Und andere, die haben wirklich dann so immer wieder hingeguckt, geschnüffelt, sind nochmal durchs Haus eine Runde gelaufen, so wie ist ja komisch, dass der jetzt da so rumliegt und ein bisschen anders riecht als normal, aber eigentlich ist der doch immer, keine Ahnung, im Wohnzimmer oder im Garten oder sonst wo und sind halt noch so rumgelaufen. Also da gab es definitiv große Unterschiede im Verhalten. So. Was wir zum Glück nicht hatten, ist, dass einer so richtig sehr, sehr, sehr doll getrau hat. Aber das mag natürlich auch an der Sache liegen, dass nicht nur einer zurückgeblieben ist. Also es waren halt immer mehrere, die zurückgeblieben sind. Und dadurch ist es vielleicht ein bisschen einfacher gewesen, für die dann auch, also es findet ja auch da wieder mehr Ablenkung statt, mehr Interaktion und es ist nicht so eine totale Lehre, was ich auch als Mensch schwierig fand, als ich mal einen Hund hatte und der gegangen ist, war es für mich auch nochmal schwieriger, damit umzugehen, als ich dann mehrere Hunde hatte und dann geht einer und dann ist da noch ein Hund und ich muss mich noch kümmern und habe noch was zu tun. Also vielleicht ist das bei manchen Hunden halt auch so, dass sie dann sagen, boah, irgendwie ist so still hier. Irgendwas fehlt, ne? Und andere drehen sich im Körbchen auf den Rücken und sagen, boah, endlich meins.

SPEAKER_01:

Endlich ist der weg oder die, ne? Und das ist das, das dann ohne Wertung annehmen, wo wir dann in unseren persönlichen Themen drin sind und trauern oder so weit. Oder auch bei uns, ja, ne, die unterschiedlichen Gefühle, die da so mit reinkommen. Und dann sehen wir das und finden das total blöd und können das nicht nachvollziehen. Aber es ist wie auch bei uns, es ist alles erlaubt, ne? Herzlos. Es gibt ja manchmal so Leute, die sagen, ja, wem ist das so egal? Ja, ja, genau. Und vielleicht manchmal nicht nur egal, sondern dann stellt man fest, wow, da blüht ja einer auf und dann kommt vielleicht auch wieder, ach Gott, was nicht alles kommen kann, kommen vielleicht auch wieder Schuldgefühle, ach Gottchen, was habe ich denn dem angetan, dass die da zusammen und jetzt ist der so und so weiter und man ja auch wieder so ein bisschen für sich verhackt stücken.

SPEAKER_00:

Ja, ach, Wahnsinn. Das ist echt ein unfassbar komplexes Thema. Wie war das bei euch?

SPEAKER_01:

Bei uns war es so, war mir fast ein bisschen klar. Die Peppa war einfach ja nicht nur für mich, einfach wahnsinnig wichtig und die Stärke, die sie hatte und einfach diese Großartigkeit, das ist Bohnenwort, egal, diese nur für mich hatte, sondern eben auch für eine Mabel. Und für eine Mabel war sie wirklich, ich habe immer gesagt, das ist ihr Nordstern. Die ist ja eingezogen und hat gesagt, oh mein Gott, du bist es und ich will da sein, wo du bist. Und ich gucke mir an, was du machst und dann schätze ich Situationen ein. Und dann war auf einmal die Pepper nicht mehr da. Sie hat sie auch gesehen, sie durfte alle schnüffeln, die lag ja auch noch länger bei uns, wir hatten sie noch da und Mabel ist immer wieder hin. Aber genau das hat sich dann gezeigt, sie fing an, die zu suchen. So wie als würde sie hätte sie es nicht verstanden. Und als wir den Körper Pepper dann weggebracht haben, hat die auch noch weitergesucht, auch an Geruchspartikeln, irgendwo, wo sie da lag, wo noch irgendwie eine Spur war. Und die hat sich echt total verändert am Anfang, wo ich sagen würde, ich finde, das ist eine Trauer. Und die Frage kam dann wieder auf, naja, hat die sich nicht nur wegen dir so verändert. Und ich sage, nee, nee, nee, nein, das war ihr eigenes Ding. Die hat sich morgens nicht mehr gefreut über uns. Normalerweise ein ganz lustiger Hund und popo hoch und ey, krault mich, hier bin ich, guten Morgen. Und dann kam die so rein, wirklich so reingedappelt in den Raum, nichts. Rute unten, unter die Couch gelegt, nischt. Oder auf die Couch und den Kopf so auf die Couch gelegt, obendrauf, auf die Lehne und dann so nach draußen geguckt. Das hat die nie gemacht vorher. Sowas fand ich halt. Ja, also man hat es festgestellt oder man hat es gesehen. Dann fing die draußen an, bei manchen Situationen unsicherer zu werden in Hundebegegnungen, vor allem dann in Hundebegegnungen, wo ich dachte, ach Wahnsinn, war die Pepper so eine Hilfe für dich, obwohl die auch teilweise fröhlich zu den Hunden hin ist, aber ja, wie gesagt, der Nordstern war weg. Und das war auch schwierig für mich, dann zu sehen, dass die Mabel auch trauert oder dass es ihr schlechter geht ohne eine Pepper. Gleichzeitig hat das auch wieder was an unserer Verbindung gemacht, weil ich dachte, hey, guck mal, dir fehlt sie auch, mir fehlt sie auch. Ja. Den spannendsten Punkt fand ich für mich, ich habe nämlich immer vorher gelesen, wie macht man das? Und ich so, okay, ich zeige ihr die Pepper. Ich muss ihr zeigen, dass sie tot ist. Und erstmal hatte die Mabel vorher ja schon verstanden, dass die Peppa tot krank war. Die hat an ihr geschnüffelt, die hat sich vor sie gelegt die letzten zwei Tages, hat die nie, nie, nie, nie gemacht, wie sie an ihr geschnüffelt hat, wie die sich gelegt haben. Das war ganz seltsam. Die wusste das. Und dann habe ich ja vorher gelesen, ne? Zeigen, schnüffeln lassen, fertig. Dann hat die das verstanden. Aber wie, ne? Also so wie viele dachte, ach krass, wieder eine Erkenntnis mehr, wieder was gelernt, genauso wie für uns, wo das ja auch, wir auch gar nicht so hundertprozentig verstehen, was da eigentlich los ist und dass dieser Hund weg ist. Und wir spüren doch noch die Verbindung und wir spüren doch noch die Liebe und zu diesem Lebewesen. Und der Hund doch auch. Wie soll man das denn sofort verstehen, nur weil man quasi den toten Körper gesehen hat. Ja, und dann kannst du ja nicht drüber reden.

SPEAKER_00:

Ja, genau. Du kannst es nicht erklären.

SPEAKER_01:

Vielleicht gar nicht so schlecht. Vielleicht gar nicht so doof, dass man da sagen kann, ja, wir können uns jetzt aber halten und wir können miteinander sein und alles spüren und riechen und alles, was uns da so umgibt.

SPEAKER_00:

Weiß es nicht. Aber auch nochmal spannend, was du gesagt hast zu dem veränderten Verhalten dann auch draußen so, ne? Also im Umgang mit anderen Begegnungen, Hunden. Weil das mich nochmal daran erinnert, auch da kann es, je nachdem, wie viele Hunde, so ein Mehrhundehaushalt halt hat, nochmal zu ganz anderen strukturellen Veränderungen halt auch kommt. Als der Colin gegangen ist, ist hier nicht viel passiert, weil Colin war so ein, ich weiß auch nicht, so ein netter Mitläufer. Also der hat sich nicht viel eingemischt in irgendwas, der hat nichts kontrolliert, der hat nichts geregelt, der war immer da, der war respektiert, aber der war jetzt keiner, der den Ton angegeben hat in irgendeiner Form. Und als Flabbes jetzt im März gegangen ist, die war die Grande Dame. Da hat sich keiner gewagt, irgendwie, wenn sie was frisst, zu nahe zu kommen oder ihren Platz, ihr streitig zu machen oder Spielzeug oder was auch immer. Und wenn sie der Meinung war, irgendjemand verhält sich jetzt nicht richtig, dann ist sie da halt auch hin und hat das reguliert und hat sich darum gekümmert und hat also bis zum Schluss war sie ein starkes Regulativ in der, in der ansonsten fast nur Jungsgruppe. Also wir haben jetzt noch fünf Rüden und eine Hündin. Und ja, das war dann halt schon krass zu sehen. Zum einen hat die Hündin, die jetzt noch da ist, sehr viel übernommen, was sie vorher so gar nicht gemacht hat. Also die war halt so eine gute Laune springen ins Feld und jetzt guckt sie schon so ein bisschen mehr, dass die Rüden sich bitte schön auch benehmen, dass das öffentlichkeitstauglich ist, was die da so treiben. Also das ist ganz witzig. Und zum anderen haben aber natürlich auch die Rüden untereinander nochmal so ein bisschen geschaut, ja, vielleicht kann ich ja jetzt hier nochmal ein bisschen was rütteln oder ändern oder anders machen und ja, Plätze erobern, die sonst tabu waren. Das ist auch nochmal, da kann auch nochmal ganz, ganz viel passieren.

SPEAKER_01:

Ja, total spannend. Das ist ja eine großartige Beobachtung da, wo du so viele Hunde hast und diese Erfahrung hast und die hier teilst, das ist super, super wertvoll. Die Erfahrung habe ich alleine schon mit der Mabel gemacht. Das Thema Besuch kommt rein, es wird gebellt, das hat die nie gemacht. Dieser Hund, als ich die übernommen habe mit anderthalb, haben die gesagt, nee, die kann gar nicht bellen und konnte sie wirklich nicht. Sie hat scheußliche Geräusche aus sich hervorgebracht, wenn sie es mal versucht hat. Das war halt Peppers Ding, genau wie du sagst mit Grand Damme. Das war, wie immer meine Queen genannt, die war einfach genau das. Sie hat geregelt mit einem Blick, mit einem Left so hochziehen. Das war einfach geklärt mit denen. Das war einfach die Queen und die kleine, lustige, witzige, die da halt mit dabei ist. Und dann hat die Peppa gefehlt und auf einmal hat keiner mehr gebellt, wenn es an der Tür geklingelt hat oder wollte irgendwie nach dem Besuch gucken und dann hat sie das echt übernommen. Ich habe gedacht, das kann ja nicht sein, jetzt kannst du dich hier doch zurückziehen und dein lustiges Dingelding-Leben leben. Nö. Und am Anfang war das halt so super unsicher halt auch. Sie guckte, dann kommt der Postbote und du siehst sie so, wie sie so, hä?

SPEAKER_00:

Und die Dinger halt mal. Du denkst dir, nein, dieses Thema bleibt. Einer muss es doch machen.

SPEAKER_01:

So, das ist das, wo du denkst, ach krass, sie hat es halt wahrscheinlich auch dich nur nicht gemacht, weil es halt einfach keiner gemacht hat. Konnte die sagen, ja, ist so super. Ist ja auch wieder hilfreich, irgendwie fürs Training und für die Beziehung zum Überlegen. Aber das war, habe ich auch gedacht, das kann ja nicht sein.

SPEAKER_00:

Ja, also da kann wirklich echt viel nochmal passieren. Das ist so krass.

SPEAKER_01:

Und auch das ändern, wenn die Hunde, die bleiben oder der Hund, der bleibt, wenn die sich dann verändern, das macht ja auch was mit allem. Also ich hatte ja wirklich, da muss man ja immer so mitkommen mit Dingen, die so im Leben passieren. Dann hast du da die Trauer und den Verlust und stellst fest, oh, jetzt verändert sich noch mein anderer Hund, der wird auf einmal irgendwie unsicherer oder erwachsener oder zeigt ein Verhalten und ich denke, bist du das? Hallo, wo kommt das her? Das macht ja sicherlich auch wieder was.

SPEAKER_00:

Und was natürlich auch passieren kann im nicht so günstigen Fall ist, dass, wenn, je nachdem, was für ein Typ Hund ich habe, wenn der merkt, es geht mir so und so nicht gut, dass er im Außen dann mehr abschirmt, was total unpraktisch ist, weil wir eigentlich mit uns beschäftigt sind und dann nicht auch noch einen Hund brauchen, der an der Leine sagt, ey, hau ab, verzieh dich. Also da kann wirklich unfassbar viel passieren.

SPEAKER_01:

Das ist das denke ich auch, dass man dann natürlich auch wieder guckt, dass man dann sagt, ah, ich muss doch aber führen und ich muss doch hier, ich habe am Anfang gesagt, ich war kein Leuchtturm mehr, da war nichts mehr mit Leuchtturm. Und dann, das ist dann so, was will man machen? Weißt du, du kannst noch ein bisschen versuchen zu faken und Situationen vielleicht mal zu vermeiden, aber am Ende, genau, was willst du machen? Und dann hat man, nee, genau, nichts. Kannst du nicht auf Knopfdruck irgendwie dann jetzt ändern und sagen, jetzt geh mal wieder in die Führung und du machst doch. Und natürlich sind so Basic-Sachen, aber die kriegen das mit, natürlich. Dann gibt es natürlich auch andere Hunde, die legen sich dazu und die trösten und die sind da nah dran. Und die gibt es sicherlich auch, dass man da feststellt, ach guck mal, das hilft mir aber gerade sehr. Und dann gibt es sicher auch Hunde, die sind damit total überfordert.

SPEAKER_00:

Oder auch eine Mischung von beiden. Drin total nah dran und immer am trösten, beziehungsweise auch am, naja, aufpassen, so ein bisschen, je nachdem, ne? Also so beides, sie geben natürlich Halt und Trost. Der Fokus vom Menschen verschiebt sich plötzlich von zwei Hunden auf nur noch einen Hund. Dann in der Trauer kann es ja durchaus auch sein, dass wir dann an diesem Hund noch viel mehr kleben. Partexmäßig. Und schon haben wir im Draußen vielleicht plötzlich dann Themen, die vorher gar nicht da waren. Und da tendiere ich aber eher dazu zu sagen, ja, okay, nimm dir die Zeit, die das jetzt braucht und danach kann man immer noch wieder gucken, dass man das alles zurechtschüttelt und sortiert und ja, ist jetzt halt gerade so. Management, Sachen aus dem Weg gehen und gut ist.

SPEAKER_01:

Ich denke auch, was wir nicht gebrauchen können, ist dann nochmal mehr Druck. Es sei denn, das macht jemand dann total Freude, dass er sagt, boah, ich kann dann irgendwie besser mit allem umgehen, wenn ich da jetzt wirklich reingehe und mache. Aber da möchten wir auch ermutigen, seinen individuellen Weg zu finden. Auf jeden Fall.

SPEAKER_00:

Ja, das nächste, wo ich angeschrieben wurde, wo ich mich auch sehr gefreut hatte, war von einer ganz, ganz lieben, ich weiß gar nicht, Kundin Schrägstrich, Freundin. Da ist letztes Jahr die Hündin sehr plötzlich auch verstorben, ist immer noch nicht so ganz klar, war das jetzt eine Vergiftung oder war das irgendein autoimmunes Ding, wie auch immer. Also es war ganz, ganz plötzlich. Und ich war dann noch mit unseren großen Hunden zum Blutspenden. Ja, und die hat jetzt halt auch geschrieben auf den Fragensticker hin, dass sie sich ein, also sie hat ein Armband geschenkt bekommen mit dem, mit einer Blume, die bedeutet den Geburtstag der Hündin, die verstorben ist. Also so ein Erinnerungsarmband von einer sehr guten Freundin. Und sie sagt, es hilft dir halt unfassbar, dieses Armband in so Momenten, wo es ja nicht so gut geht, zu berühren, mal zu drehen, wie auch immer, halt in die Hand zu nehmen und sich dann verbunden zu fühlen. Und da habe ich gedacht, ja, stimmt, verdammt, da haben wir überhaupt nicht drüber gesprochen. Über Erinnerungsgegenstände oder auch wie wir damit umgehen, direkt nach dem Tod oder auch später noch. Also was helfen kann, ob es irgendwelche, also es ist ja auch oft so, dieses, ja, jetzt räum das halt mal weg oder guck mal, der Hund ist noch nicht da, warum steht denn das Körbchen noch rum? Also all diese Aspekte und da dachte ich, können wir auch nochmal kurz drüber sprechen.

SPEAKER_01:

Ja, das finde ich total schön. Hast du dir was machen lassen oder etwas geschenkt bekommen?

SPEAKER_00:

Nee, ich habe mir nichts machen lassen. Ich hatte etwas Fell abgeschnitten und habe überlegt, was ich damit mache, aber es ist noch da, aber es ist noch nichts draus geworden, in Anführungsstrichen. Ich wollte es vielleicht einfach nur in ein Medaillon packen oder ich weiß es noch nicht. Es wartet noch auf die richtige Idee, das passende irgendwie. Was ich aber hatte, ist, es gab so ein Handtuch, auf dem er die letzten drei, vier, fünf Wochen viel gelegen hat. Also das mochte er halt voll gerne. Das lag auf der Couch und da hing er so drauf rum gerne. Das blieb noch ganz, ganz lange da in dieser Ecke liegen auf der Couch. Also das ging nicht, das wegzuräumen. Das wollte ich nicht. Und sein Halsband. Das hatte ich am Anfang immer überall dabei. Inzwischen ist es mein Auto-Schutzengel. Hängt also im Auto an der Windschutzscheibe vorne, so wo ich es sehe. Und da ist inzwischen auch ein kleines Bild von Glenn gelandet, was mir eine ganz liebe Kundin geschenkt hat. So, dass beide da jetzt mitfahren. Ja, also das habe ich und das ist mir auch echt wichtig. Das Halsband hat er ja auch ein paar Jahre. Und ich bin auch so ein Mensch, ich habe nicht 50 Millionen Halsbänder, so da nochmal so wirklich da was dranhängt. Für mich zumindestens.

SPEAKER_01:

Ja, aber darum geht es ja irgendwie, oder? Dass das die eigenen Erinnerungsstücke sind, die einem da was bedeuten, wo man sieht, oh, das kann ich nicht weglegen. Und auch da wieder, da habe ich am Anfang so viele Geschichten bekommen über Hinweise, die Menschen in ihrer Trauer bekommen haben, räumt das doch alles weg und packt die Fotos weg und so. Und natürlich, wenn einem das hilft und gut tut und man das braucht, dann wieder, es ist individuell. Aber wenn Menschen das spüren, sagen, oh, ich kann dieses letzte T-Shirt nicht waschen oder diese eine Decke oder das Körbchen steht halt noch da oder die Leine hängt da, warum denn nicht? Ja, das geht doch da um einen selbst, wie es einem geht. Und ja, dass da niemand, dass es da keine eine meinen Vorschriften sicherlich gibt. Ich habe das mal zu der Anekdote mit der letzten Decke. Ich habe es mittlerweile tatsächlich, man überwindet auch gewisse Dinge, ne? Die Peppat auch auf einer Decke zuletzt geschlafen. Das war eine Decke, die hatte ich mit einem, ach warum auch immer, auch hier, es gibt nicht immer Decken. Und ich habe dann so ein altes, so einen Überzug genommen und den da drüber gepackt und da hat sie halt drauf geschlafen. So, das lag in einem bestimmten Zimmer. Und irgendwann komme ich bei uns in den Waschraum und sehe auf der Wäscheleine diese Decke. Ich zu meinem Mann, ist das, wo hast du diese Decke her? Ist das diese Decke? Und dann hatte er sie gewaschen. Autsch, oh, das hat wir getan. Das war wirklich, da habe ich geheult und dachte, das kann ich, das ist jetzt hier mein Untergang und ja, finde ich auch nach wie vor nicht schön, aber auch so Dinge passieren. Er hat sich ja gedacht, ja, da liegt halt so eine Decke, die könnte man ja auch mal waschen und wieder benutzen. Ja, und das, was ich habe, ist, ich habe mir tatsächlich aus der Asche was machen lassen, ist ja auch so ein Punkt, ne? Lässt du einäschern oder begräbst du oder was auch immer. Das habe ich immer, immer, immer um den Hals. Und das fasse ich auch an und das ist schön und das finde ich sehr, sehr hübsch und das fäst sich toll an. Und es ist halt immer so da und immer so nah am Herzen. Ist natürlich auch ein Ding, das war unfassbar Geld gekostet. Das muss man auch sagen. Und da gibt es ja von Biss gibt es ja alles Mögliche, dass man da einfach sowas für sich findet und wenn es das Halsband ist. Ich habe auch noch Felder, wo ich auch überlege, was mache ich damit. Keine Ahnung, weiß ich auch noch nicht. Aber das kann, finde ich, schon helfen, mit dieser, da ja, einfach so was nahes auch noch zu fühlen, sowas anzufassen, weißt du? Das ist es, weil diese Verbindung, ich brauche das nicht als Erinnerung. Meine Peppa ist immer bei mir, dieses, diese, irgendwie in irgendeiner Form. Und ich denke ganz, ganz, ganz viel an sie. Und das ist ja auch so ein Punkt, diese Verbindung aufrecht zu erhalten, die ist ja nicht gekappt, nur weil der Hund tot ist. Diese Liebe ist ja noch da. Für jetzt in meinen Fall diesen, für mich One-in-A-Million-Hund, diese komplexe Queen Fräulein Rottenmeier, die großartige, tolle Hündin, ja. Aber dieses Anfassen, ich kann die halt nicht mehr anfassen. Aber ich kann so ein Schmuckstück anfassen oder so ein Halsband anfassen oder eine Decke. Ja.

SPEAKER_00:

Und dann für andere ist es vielleicht die Urne, die sie sich hinstellen, die sehr schön aussieht. Wir haben die Gräber sind ja bei meinen Eltern im Garten. Und da haben wir halt auch, jeder Hund hat etwas drauf auf dem Grab, quasi zur Gesellschaft. Der Glenn hat sein letztes Spielzeug unter so einer Glasglocke und dann auch so kleine LED-Lichter, so dass es nachts nicht so ganz dunkel ist, also so ganz zart, ne? Und der Colin hat von meiner Mama so einen schlafenden, das ist ein bisschen kitschig, aber das ist meine Mama halt. Und ich habe so gedacht, ach naja, hat er Gesellschaft. Sie hat da so einen schönen Stein, so einen Naturstein hingelegt und dann so einen kleinen schlafenden Engel. Also jetzt nicht so ein barocker Engel, sondern schon so ein filigranes Teilchen, relativ hübsch. Ist jetzt nichts, was ich machen würde, aber trotzdem dachte ich so, ach naja, dann hat er da halt den schlafenden Engel als Gesellschaft. Ist doch auch schön. Und was ich auch sehr, sehr schön fand, also wenn ihr so überlegt und euch reinfühlt in den anderen, falls ihr jemandem helfen möchtet, was helfen kann oder was schön sein kann. Ich habe von Kunden ein wirklich wunderschönes Bild von Colin, also als Druck, als großes Bild bekommen. Und das war halt zum einen irgendwie nochmal eine schöne Wertschätzung, auch von außen, weil sie den ja halt viel miterlebt haben als Trainerhund und so. Es war so dieses Schön, er ist nicht nur mir nahegangen, sondern auch anderen. Und zum anderen ist dieses Bild halt jetzt immer bei meinen Eltern, wenn ich da hinfahre, ich war da ja einmal im Monat hin und habe da auch noch Kunden und besucht die. Und das ist so das Einzige, wo ich auch regelmäßig eine Erinnerung poste, weil immer, wenn ich da nachts irgendwann ankomme, hat meine Mama da irgendwelche frischen Blumen hingestellt aus dem Garten. Und dann gibt es ein Foto von Colin und den Blumen. Das ist halt immer ganz schön so. Dann immer so angekommen. Ja.

SPEAKER_01:

Sander, das ist wundervoll. Das ist ganz, ganz zauberhaft. Und das ist ja auch so ein Punkt. Ich habe das früher auch nicht ganz verstanden, warum gehen Menschen unbedingt zu Gräbern? Was hat, hat der Tote da noch was von oder nicht oder die Tote? Aber es ist auch so viel für sich, da wieder nochmal in so einen Moment reinzukommen und diese Liebe irgendwo hinzupacken. Ich habe auch, das habe ich jetzt seit einer Zeit mache ich es nicht mehr. Ich habe Blumen hingestellt, neben die Asche. Ich habe quasi das gepflegt und habe das hübsch gehalten und hatte auch, ach Gott, was ich für Geschenke gekriegt habe. Das ist einfach so süß, bemalte Steinchen, irgendwelche Bilder, gemalte Bilder in Auftragsarbeiten, gebastelte Handsachen, die ich am Schlüsselanhänger habe, ja, mit so Perlen, wo Peppi drauf stand. Also alles so Sachen, so großartig. Also was das hilft, ja, wenn du diesen Schwall an Liebe kriegst und eben genau das auch mitkriegst, dieser Hund hat auch anderen was bedeutet und hatte einen Einfluss auf die, einen großen teilweise sogar. Und das ist so schön, da sowas zu haben und dieses Aktive, was man dann macht, da in diese Verbindungen, in diese Momente da reinzugehen und irgendwie diese Liebe zu zelebrieren. Weil wo soll sie hin? Du kannst nicht mehr streichen, du kannst nicht mehr bürsten, du kannst nicht mehr pflegen, du kannst da nicht mehr tief in die Augen gucken und da in diese Verbindung gehen, weil irgendwas brauchst du. Und dann hatten wir uns auch bei diesem Thema noch so ein bisschen vorgenommen zu sagen, wie gehen wir damit um, weiterhin eben mit dieser Verbindung und dem Thema, also den Gesprächen über den verstorbenen Hund. Das war auch noch was, das mag auch nicht jeder und das möchte auch sicher nicht jeder. Aber ich habe so, gerade wo das jetzt, ne, das ist jetzt fast ein Jahr her, wo diese Zeit so ins Land geht und ich rede super gerne über Peppa. Ich rede so gerne über sie, was sie jetzt in dem Moment gemacht hätte. Und guck mal hier, oder ich gucke den kleinen an, denke ich, boah, die hättet ihr den Hintern versohlt für die Nummer jetzt, ja? Oder wirklich dich sonst wohin geschickt, wenn du das und das versucht hättest. Oder keine Ahnung, draußen dies gemacht oder mit dir gerannt oder dich ein bisschen sexy angeflirtet in dem einen oder anderen Moment. Ach, was weiß ich. Und solche Sachen, die, die Bilder kommen ja und die Erinnerungen. Und das ist, finde ich, wunderschön für mich, darüber zu sprechen. Und von den Rückmeldungen her habe ich das auch erfahren, dass das vielen so geht, sie aber das Gefühl haben, dass da, dass man gar nicht mehr so drüber reden möchte, dass andere da vielleicht eine Hemmschwelle spüren oder sonst wie was haben.

SPEAKER_00:

Im Sinne von dass andere nicht über ihren eigenen verstorbenen Hund reden wollen oder dass andere nicht mit dir über deinen verstorbenen Hund reden wollen.

SPEAKER_01:

Mit mir über den eigenen. Ja. Sicher aber auch andersrum, dass es da auch Menschen gibt, die sagen: Oh nee, nee, nee, das möchte ich nicht. Themawechsel, Themawechsel, weil sie gerade nicht so rein wollen in diese Welle, die dann doch vielleicht wieder richtig reindrückt und Tränen mit sich bringt oder sonst was. Oder weil der Ort auch nicht passt und sowas. Auch wieder, es ist individuell. Aber wenn man vielleicht merkt, dass jemand darüber redet, und das ist ja auch wieder wichtig, man hat so die eigene Kapazität auch dafür. Kann ja auch nicht jeder immer, wenn man sich vielleicht erinnert fühlt. Aber dass man sagt, so ein Zuhören, doch eine schöne Sache, wenn möglich. Kann auf jeden Fall helfen, ne? Oder so witzige Anekdoten teilen. Sowieso, ich habe manche Sachen, ich habe irgendwie so ein Gedächtnis, das haut so viele Sachen raus, das total ätzen. Deswegen muss ich auch immer ganz viel filmen und sowas, damit ich nicht immer so viel vergesse. Und dann finde ich es immer schön, wenn Leute kommen und sagen, ach, guck mal, die Peppi, weißt du noch, das und das? Und ich denke, ja, stimmt. Mensch.

SPEAKER_00:

Hast du das auch? So Anekdoten und Erinnerungen.

SPEAKER_01:

Ja, sowas, dass du da Menschen hast, mit denen du das teilen kannst, oder überhaupt das Bedürfnis, vielleicht hast du das ja gar nicht, vielleicht bist du da ja anders.

SPEAKER_00:

Ich habe schon Menschen, mit denen ich das teilen kann. Ich mache das, glaube ich, nicht ganz so viel wie du, weil das bei mir echt noch schnell zu Tränen führt und das oft nervt. Also, das ist so, das passt halt ganz oft auch gar nicht. Und je nach Umfeld klappt es. Also, wenn ich manchmal so mit Kunden sehr sachlich spreche und Beispiele vom Training oder verschiedene Hunde, Charaktere, Hundeverhalten und so weiter, dann kann ich das ganz gut mal, dass ich den erwähne und sage, der war so und so und das lag sicherlich daran und dann kannst du das vergleichen und das geht ganz gut. Aber so richtig ins persönlich Private reingehen ist relativ schwierig und da habe ich nur so, also was heißt nur. Also zum einen halt meine Familie und zum anderen halt eine sehr, sehr gute Freundin, wo das ganz gut klappt. Aber wir sind eh so ein bisschen die Heulschwestern. Also wir sind sehr emotional und wenn irgendeiner was hat, dann sind wir immer beide gleich so, oh Gott, dann weinen wir gleich mit und das passt halt. Also das matcht, das ist auch okay. Und dann kann man da mal emotional sein und sich fallen lassen und dann zusammen da wieder rausgehen und gut ist. Aber ich habe halt schon direkt zu Beginn, ich lese mal so viele schöne Nachrufe, so ne in den sozialen Medien. Der Hund stirbt und dann kommen allenlange Posts und ich denke, boah, sind die mega schön und so viel Liebe drin und was da alles drinsteckt und so. Und ich habe, ich glaube, zwei Jahre oder sogar drei Jahre gebraucht, bis ich überhaupt ein paar Zeilen zu collen, also zu seinem Wesen geschrieben habe, weil das vorher nicht ging. Also immer wieder angesetzt, angefangen und dann so, Ani, das tut noch zu weh. Also wieder weg damit, irgendwas anderes tun und gut ist. Und ja, das darf halt jeder anders sein.

SPEAKER_01:

Auf jeden Fall. Ist das wieder ein guter Schlusssatz für das Add-on?

SPEAKER_00:

Vielleicht, ja.

SPEAKER_01:

Es darf jeder anders sein, auf jeden Fall. Kein richtig und kein falsch in der Trauer. Das finde ich so, so, so wichtig. Dass sich keiner schlecht fühlt und blöd fühlt, mit dem, was er fühlt, wie oft er heult, wie viel er heult, ob er heult, wie er drüber redet, was er macht, was er sich aufbewahrt, wie er da durchkommt, wie er vielleicht nicht so richtig gut durchkommt. Wie lange es dauert. Alles. Dann vielen Dank nochmal. Sehr, sehr gerne, Sandra. Ich danke dir auch dir erneut. Vielen, vielen Dank dafür.

SPEAKER_00:

Macht es gut. Ich hoffe, euch hat die Folge gefallen. Und ich lasse sie jetzt einfach so stehen, ohne nochmal ein Feedback oder Hinweisblock oder Werbung oder sonstiges. Und wünsche euch einen ganz und gar wunderbaren Tag. Vielleicht mit den Gedanken an jemanden, der physisch nicht mehr in eurem Leben ist, aber natürlich in der Verbindung immer noch bei euch.

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