
Paws & Personality
Ehemals „VON NULL AUF HUND®“ – Ein Podcasterlebnis bei dem Du anfänglich den gestressten Geschäftsmann Michael Arenz auf seiner spannenden Reise begleitest, die sein Leben völlig verändert, als er die Herdenschutzhündin Niki adoptiert. In diesem Hundepodcast unterstützt unsere Expertin, Hundetrainerin Sandra Oliver, mit wertvollen Ratschlägen und teilt ihre Erfahrungen, um Dir tiefgreifende Einblicke in die Mensch-Hund-Beziehung zu geben. Wir beleuchten die Freuden und Herausforderungen des Lebens mit einem Hund. Dieser Podcast bringt Hundeliebhaber zusammen und bietet einen reichen Wissensschatz – von den neuesten Themen in der Hundewelt bis zu praktischen Tipps für ein harmonisches Zusammenleben. Tauche in tiefgründige Diskussionen über Hundefutter, Tierschutz und das ideale Hundekörbchen ein, ergänzt durch spannende Gäste und unterhaltsamen Quatsch – eine perfekte Mischung aus Information und Spaß, kostenlos überall wo es Podcasts gibt.
Paws & Personality
Zu Gast im Revier - Nadine Pohl von Lernwind
S2F18 Wenn das Klassenzimmer auf vier Pfoten erobert wird: Nadine Pohl nimmt uns mit in die Welt der Schulhunde. Mit ihren beiden Windsprites Nando und Nellie hat die engagierte Grundschullehrerin einen Weg gefunden, pädagogische Arbeit und Hundeliebe perfekt zu verbinden.
Der Podcast berichtet, wie diese besonderen Hunde den Schulalltag bereichern – vom morgendlichen "Pfoten-Check" bis zum Drehen des Glücksrads für Matheaufgaben. Besonders beeindruckend ist die Wirkung auf das soziale Gefüge: In Klassen mit Schulhunden herrscht nachweislich ein besseres Lernklima und selbst zurückhaltende Kinder oder solche mit Sprachbarrieren finden über die Vierbeiner Zugang zum Lernen. "Dem Hund wird grundsätzlich nie etwas übel genommen" erklärt Nadine und erzählt, wie die unvoreingenommene Art der Hunde Kindern hilft, Ängste zu überwinden.
Doch der Weg zum qualifizierten Schulhund ist kein Spaziergang. Von der aufwändigen Ausbildung bis zu rechtlichen Hürden und Hygienekonzepten – wer mit seinem Vierbeiner unterrichten möchte, muss zahlreiche Voraussetzungen erfüllen. Besonders wertvoll für alle Interessierten: Nadines Einblick in ihren deutschlandweiten Schulhund-Stammtisch, der Lehrkräften eine Plattform zum Austausch bietet.
Ob ihr selbst mit dem Gedanken spielt, einen Schulhund auszubilden oder einfach nur neugierig seid, wie diese besondere Form der tiergestützten Pädagogik funktioniert – dieser Podcast öffnet die Klassentür zu einer Welt, in der Lernen durch Hundepfoten zum Erlebnis wird. Folgt Nadine auf Instagram unter "Lernwind" für weitere Inspirationen rund um den Schulhundeinsatz!
Nadine findet ihr auf Instagram unter Lernwind
Mehr Informationen über die Projekthunde gibt es hier: https://www.projekthunde.de/unser-ausbildungszentrum/
Die Bilder von Nadine und ihren Hunden hat Tini gemacht von https://bohoandclassy-fotografie.de , auch zu finden auf Instagram unter bohoandclassy.fotografie
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|paws & personality® Podcast|
ehemals VON NULL AUF HUND®
Fragen, Anregungen oder einfach nette Worte an:
Instagram: https://www.instagram.com/sandraoliver_pawspersonality/
Alle Links zum Podcast: https://linktr.ee/vonnullaufhund
Website: https://vonnullaufhund.de
|Credits|
„paws & personality®" ist ein Podcast Sandra Oliver.
Fotografie: Christiane Münchhausen | https://bohoandclassy-fotografie.de
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Paws in Personality Themenbereich zu Gast im Revier, und die Nadine Pohl ist bei mir zu Gast, die nämlich mit ihren beiden Hunden, nando und Nelly, im Schulhundebereich unterwegs ist. Also sie hat ihre Hunde in der Schule dabei und wird uns heute mal erzählen, was ihre Hunde als Schulhunde so alles treiben. Hallo, nadine, hallo, vielen Dank für die Einladung.
Speaker 1:Ja schön, dass du der Einladung gefolgt bist, denn ich habe dich ja auf Instagram entdeckt und einige deiner Beiträge gesehen, reels, postings und auch schon so ein bisschen anhand der Bilder oder auch Videos sehen können, was deine Hunde so alles machen, und ich habe gedacht ach, das ist ja spannend, das ist vielleicht auch etwas, wo meine Hörer und Hörerinnen mal wieder was Neues entdecken können, ein neues Feld. Magst du dich trotzdem noch mal kurz vorstellen oder auch länger. Also, das ist dir überlassen, weil meine Vorstellung war ja sehr, sehr kurz.
Speaker 2:Ja, sehr gerne. Genau. Ich heiße Nadine Pohl, bin jetzt 41 Jahre alt, habe drei Kinder. Die erste ist jetzt schon im Studium, also die ist schon Flügel geworden. Der kleinste ist zehn, und der mittlere ist 15. Ich bin seit elf Jahren Grundschullehrerin in Düsseldorf, in Düsseldorf-Reißholz, und arbeite seit sechs Jahren mit Schulhunden. Ich bin Klassenlehrerin, unterrichte so ziemlich alle Fächer immer mal wieder, aber außer Englisch kann ich fast alles unterrichten und liebe den Job sehr. und umso schöner war es, dass ich das so ein bisschen verbinden konnte, die Liebe zu den Hunden mit der Liebe zum Job eigentlich.
Speaker 1:Ja cool, das heißt, ich weiß gar nicht. Ich habe immer ganz viele Fragen im Kopf. Das kennen alle, die den Podcast hören, schon. Ja, vielleicht mal deine Hunde ein bisschen vorstellen und wie?
Speaker 2:quasi die Entwicklung war von ich bin ein einfacher Hund zu, ich bin ein Schulhund. Heisterrasse ist eine relativ unbekannte neue junge Rasse, die aus Amerika ursprünglich kommt. Die sind etwas kleiner als die Windhunde, die man vielleicht so im Kopf hat, also kleiner als so ein Galgo oder ungefähr so groß wie ein Whippet. Die haben ein längeres Fell. Und ich habe mich damals jetzt muss ich auch ein bisschen weiter ausholen ich habe mich damals in die Hunderasse verliebt, als ich mit meiner Familie im Urlaub war, und ich wusste schon immer, dass ich einen Hund haben möchte. Aber ich habe damals oder mein Mann hat auch gesagt warte doch erstmal, wir kriegen jetzt erstmal Kinder, und du machst erstmal dein Studium, und so Ja, und dann war ich mit meiner Familie im Urlaub und habe eine Frau gesehen, die zwei von diesen Hunden hatte, und ich bin stehen geblieben und habe sie angeguckt und habe mich total verliebt und dachte, das sind einfach meine Hunde, und habe mit der Frau gesprochen sehr lange und wusste, ich muss mich irgendwie auf die Suche machen.
Speaker 2:Also ich finde alle Hunde toll, egal ob Rassehunde, mischlinge. Aber da hat es irgendwie so gefunkt und boom gemacht, und sie sagte mir damals schon pass auf, es wird nicht bei einem bleiben. Ja, Wie soll ich das denn machen? Ich habe ja doch keine zwei Hunde, ne, aber genau, ich habe ja zwei. So kam es dann irgendwann.
Speaker 2:Aber ich habe mich dann auf die Suche gemacht nach Züchtern und hatte da schon die Idee im Kopf, man muss das doch irgendwie verbinden können, die pädagogische Arbeit in der Schule und eben das, was so ein Hund eben mitbringt an Features. Aber mir war das Konzept des Schulhundes an sich noch gar nicht so klar. Und ja, dann habe ich mich immer mehr informiert und eingelesen und tatsächlich auch schon bevor ich den ersten Hund hatte, mit der Ausbildungsstätte in Verbindung gesetzt. Das sind die Projekthunde in Mettmann hier, die aber eigentlich, glaube ich, fast deutschlandweit ausbilden, sodass ich wusste, wo ich darauf achten muss. Und die Züchterin hat mich sehr gut beraten. Die hatte damals einen Achterwurf und hat gesagt, bei der könnte ich es mir vorstellen, und die war eben auch noch frei.
Speaker 2:Mir so aus Düsseldorf Bin da zweimal hingefahren und habe mich auch da direkt verliebt. Und dann war die Nelly meine erste Hündin, und genau, wir haben relativ schnell auch mit der Ausbildung gestartet. Man soll eigentlich natürlich nicht einen kleinen Bäpen direkt mit in die Schule nehmen und in den Unterricht setzen, das ist klar. Aber wenn man begleitet in der Ausbildung die erste Eingewöhnung und Sozialisation sozusagen schon mal ganz vorsichtig macht. Das heißt einfach mal in eine leere Schule reingehen mit dem Hund oder die Hunde. Das hat es mir jetzt hier an der Tür.
Speaker 1:Das hört man nicht, aber du kannst sie natürlich reinlassen Bis.
Speaker 2:So Sie wollen halt mitreden ne Ja, zumindest legt sich die eine, die Nelly, legt sich jetzt hier neben mich, und genau Ja, und dann habe ich so die ersten Steps in die Schule gemacht mit Nelly und parallel aber ganz langsam die Ausbildung gestartet. Und ich wusste damals schon, die Ausbildung wird bei mir nicht so schnell gehen wie bei anderen, weil die Nelly eben noch so jung war. Es ging mir aber darum, wirklich langsam einzusteigen, und genau das habe ich dann auch gemacht mit ihr. und irgendwann, viel später kam Nando dazu, der eigentlich gar nicht als Schulhund gedacht war, nämlich vor anderthalb Jahren, sich aber so perfekt eignete mit allem, was er so mitbrachte, dass ich dachte, mensch, also, es ist ja auch nicht ganz günstig, so eine Ausbildung Unausgebildet den mitzunehmen. war aber für mich klar, dass ich das nicht mache, und dann habe ich mich doch dazu entschlossen, die Ausbildung nochmal zu machen. Der hat dann dieses Jahr im Mai die Prüfung gehabt und mit Frau Burbe standen. Das ist im Mai kein Azubi mehr, sondern wirklich vollwertiger Schulhund an unserer Schule und bei mir in der Klasse.
Speaker 1:Spart man sich denn dann also, wenn du den zweiten Hund ausbildest, sparst du dir dann zumindest schon irgendwelche Inhalte, die du vorher schon gehabt hast? Oder war der Zeitraum dazwischen so viel, dass es dann eh ganz viel auch neu und überarbeitet war?
Speaker 2:Ja, da war so einiges überarbeitet, das stimmt, aber ich habe die Ausbildung nicht mehr genauso in dem vollen Umfang gemacht wie beim ersten Mal.
Speaker 2:Aber alles, was mit der Praxis zu tun hat, natürlich schon, weil das war ein ganz anderer Hund, ein neues Wesen, der alles neu lernen musste und die praktischen Stunden vor Ort und halt auch in der Schule, das Training und die Prüfungen und so weiter und alles, was da so noch dazugehört. das ist ja eben nicht nur die Ausbildung in der Ausbildungsstätte, sondern noch vieles mehr musste ich nochmal machen, außer das Schulkonzept das hatte ich ja auch schon Wie lange dauert denn so eine Ausbildung?
Speaker 2:Also, es ist unterschiedlich. Wenn man jetzt so einen Welpen hat, so ein kleiner Rohdewermand, den kann man ja noch, sag ich mal, so ein bisschen formen, dann dauert es natürlich ein bisschen länger, als wenn man jetzt da mit einem Hund einsteigt, der auch schon ganz viele Kommandos eben kann und wo die Bindung schon ganz stark und fest ist. da kann das durchaus viel schneller gehen. Deswegen will ich das gar nicht so paalb Jahre und haben so verschiedene Module, die sie anbieten, ganz kompakt.
Speaker 1:also das ist ganz unterschiedlich, und wie lange hat es bei euch Das Kando hat es jetzt gedauert, von Anfang September bis Mitte Mai. Ah, okay, ja, Genau, ja, ich stand so schön im Winter draußen auf dem Platz Genau. Und wenn du sagst, dann auch, dass die Ausbildung auch teilweise in der Schule stattfindet, ist das dann schon in der Schule, wo der Hund dann eingesetzt wird, oder in einer Schule, die keine Ahnung schon irgendwie ständig Schulhunde da hat zum Ausbilden?
Speaker 2:Also im Prinzip ist der Hund ja an die Lehrkraft gebunden, und die Lehrkraft ist an die eigene Schule gebunden. Aber zu Ausbildungszwecken kann man auch mal andere Schulen besuchen, oder was auch häufiger gemacht wird. Dann macht man eben quasi wie so ein Angebot in der OGS, zum Beispiel im Nachmittagsbereich. Das heißt, für die OGS ist es ein Mehrwert, für die Kinder ist es wie eine Gewöhnung, an dieser Altersklasse zum Beispiel Genau In einen anderen Unterricht mit reinzugehen, denke ich, ist schwierig. Das klaut einfach auch ein bisschen Zeit, und da Schulen zu finden, die da kooperieren wollen, ist vielleicht ein bisschen schwieriger.
Speaker 1:Ja, hätte ja sein können, dass die Ausbildungsstätte quasi eine Schule hat, wo sie sagt okay, und hier werden die Schulhunde ausgebildet, und danach geht ihr an eure eigenen Schulen. Aber es ist ja so dass ihr direkt an den eigenen Schulen startet und höchstens mal Ausflüge macht nochmal aber ganz vieles lernt man eben in der Ausbildung direkt.
Speaker 2:Also, wie muss zum Beispiel das Mobiliar in der Klasse stehen, damit der Hund geschützt und sicher ist, oder wie ja stelle ich mich auf, wo ist der Hund, wenn ich in die Pause gehe, und so weiter. Das lernt man alles in der Theorie ja vorher. Man schaut sich ganz viele Videos auch an, man sieht viele Situationen, in denen es vielleicht auch nicht so gut gemacht wurde, und überlegt gemeinsam, wie kann man es besser machen, und dann muss man halt schauen. Also, die Gegebenheiten an den Schulen sind ja sehr unterschiedlich. Ich habe es gerade wirklich sehr gut, denn ich habe einen schönen Klassenraum, der hat jetzt keine Übergröße, aber dafür habe ich nicht so viele Kinder, also 23 jetzt ab August wieder. Aber es gibt durchaus Schulen, die haben 30 Kinder, und wenn du nicht mal mit den Kindern richtig irgendwie dich vorne treten kannst, dann ist es natürlich mit dem Hund noch schwieriger, und sind die Ausbildungsinhalte dann auch nochmal fachspezifisch angepasst, oder ist das egal, welches Fach die Lehrkraft unterrichtet?
Speaker 2:Das war bei uns überhaupt nicht fachspezifisch angepasst, überhaupt nicht. Also, man erhält sehr viele Materialien, unter anderem Stundenentwürfe zu bestimmten Themen, aber es werden ja nicht nur Schulbegleithunde ausgebildet, sondern da sind ja auch Schulbegleithunde dabei, die aber, sage ich mal, eine Schulsozialarbeiterin oder einen Schulsozialarbeiter begleiten oder die in die Kita gehen. Da sind noch mal ganz andere Bedingungen, auf die die Teams dann treffen, oder manche gehen sogar ins Altenheim, oder so. Meine Gruppe war zumindest damals bei Nelly total gemischt.
Speaker 1:Wie hieß die Ausbildungsstelle Projekthunde?
Speaker 2:Ja, Kennst du die? Ich glaube, es ist sogar auch eine normale Hundeschule. aber das ist so. da liegt der Fokus drauf, Also, dass sie quasi verschiedene Hundetypen ausbilden, finde ich so spannend dass sie jetzt nicht nur Schulhunde haben, sondern sagen, okay, und Besuchshunde und so weiter.
Speaker 1:Aber na klar, es hängt ja auch vieles zusammen, und ein Teil kann ja sicherlich auch in jeder Ausbildung so übernommen werden. Also, bestimmte Inhalte, wie vielleicht auch Hygienevorschriften und so, die müssen eventuell in einem Altenheim noch erweitert werden, aber sind ja trotzdem auch in der Schule da.
Speaker 2:Als.
Speaker 1:Beispiel Ja und gerade in der Kita.
Speaker 2:Das ist dann gar nicht so ein großer Unterschied, außer dass man natürlich da teilweise U3-Kinder hat. Da muss man, wie du schon sagst, bei dem Hygieneplan nochmal ganz genau hinschauen. Aber den braucht im Prinzip jeder Hund, der in der tiergestützten Intervention arbeitet oder so. Den sollte man haben, gerade wenn mal was schief geht. Also diese ganzen Pläne und Vorkehrungen, die werden ja alle dafür getroffen, damit eben nicht mal was passiert, und wenn irgendwas mal passiert, damit man sagen kann ja, der Hund hat sich jetzt übergeben. Das war vielleicht ein bisschen viel Tata am letzten Abend, aber ich habe ja hier mein Desinfektionsmittel, und so ist gar kein Problem.
Speaker 1:Ja, genau, was haben denn deine Hunde in der Ausbildung so alles gelernt? Und das kannst du gerne auch schon so ein bisschen verflechten mit dem, was sie in der Schule auch anwenden. Also, was machst du konkret mit den Hunden? Wobei helfen sie dir? Wo unterstützen sie dich? Was tun sie für die Kinder? Wie stelle ich mir einen Schulhundalltag vor?
Speaker 2:Ja, also die Ausbildung ist ja so ein bisschen geteilt in einmal das, was natürlich der Mensch lernt, und das, was der Hund lernt, und das, was man als Team lernt. Wobei würde ich also, die Bindung der beiden steht über allem. Also, wenn man keine gute Bindung zum Hund hat, dann muss man auf jeden Fall vorher oder parallel spätestens daran arbeiten. Das ist absolute Voraussetzung, dass man in so eine Unterrichtsstunde mit unter Umständen 30 anderen kleinen Persönlichkeiten geht, aber die Hunde werden so ein bisschen da abgeholt, wo sie gerade stehen. Wenn man mit einem Welpen ankommt, dann muss man wirklich daran arbeiten, dass der Welpe Aufmerksamkeit einem Aufmerksamkeit schenkt, dass er die Grundkommandos lernt, und dann kann man später mal mit den ganzen anderen Späßchen anfangen, nämlich mit den ganzen Materialien zu arbeiten. Also, man lernt in der Ausbildung auf jeden Fall sehr, sehr viele Materialien kennen, die man in der Schulhundarbeit einsetzen kann.
Speaker 2:Wenn ich jetzt so mal an einen Schultag bei mir denke, wo Nelly oder Nando dabei sind es ist immer nur einer dabei, nie beide dann starten wir morgens in den Unterricht, und der Hund liegt auf der Decke, während die Kinder reinkommen. Wir haben eine Viertelstunde morgens Zeit, bis es dann losgeht, und dann starten die Kinder mit dem Schulhunddienst. Das heißt, die gucken erstmal, hat der Hund frisches Wasser, ist der bodenfrei vom Krümeln und so weiter und alles, was er braucht. Und dann begrüßt erstmal der Hund die Kinder, dann begrüße ich die Kinder. Also sowieso wird der Hund immer zuerst begrüßt. Auch auf dem Flur Heißt es Hallo Nelly, hallo Nando, nicht Hallo, frau Pohl. Und wenn ich ohne Hund unterwegs bin, heißt es wo sind Nelly und Nando? Also, die Daseinsberechtigung habe ich nur mit.
Speaker 1:Schulhund bei uns, und alle anderen Lehrer haben ein bisschen die Arschkarte. Wahrscheinlich Kein Kommentar.
Speaker 2:Ein.
Speaker 1:Quatsch. Also, du wärst meine Lieblingslehrerin gewesen, mit den Hunden.
Speaker 2:Aber das ist schon wirklich sehr süß, wenn ich über den Flur gehe und mir, da guckt auch keiner, guckt mich keiner an, sondern alle schauen ach Nelly, ach Nando. Die wissen schon, sie dürfen auf dem Flur nicht an den Hund ran, aber irgendwie begrüßen sie den doch von Weitem. Genau. Aber in der Unterrichtsstunde geht es dann so los der Hund begrüßt einmal Klasse, und Nando macht gerne so ein High-Five, so ein Pfotencheck. Die Kinder dürfen sich dann Leckerchen holen oder geben das dann mit der Hand, mit einem Röhrchen, mit einem Löffel und machen den Pfotencheck. Das ist dann eine individuellere Begrüßung. Die Nelly macht den Check nicht so gerne, die gibt dann irgendwie Pfötchen auf den Fuß oder in die Hand oder so, und dann kommt es sehr darauf an, ob der Hund dann eine aktive Phase hat oder erstmal eine passive Phase. In der passiven Phase würde er zurück auf die Decke gehen, in der aktiven Phase das ist eigentlich meistens so, dass der Hund schon so das Thema einläutet. Das heißt, wenn wir jetzt im Matheunterricht mit der Multiplikation anfangen, dann kann der zum Beispiel am Glücksrad Aufgaben drehen, oder ich habe so ein kleines Pappmaché-Buch, das können die mit der Schnauze öffnen, da liegt dann irgendwas drin, also irgendwas, was eben zeigt. Heute geht es darum, oder wir beschäftigen uns damit. Und ja, dann gibt es ganz viele verschiedene Möglichkeiten, wie der Hund mit den Kindern arbeiten kann. Er kann Kinder auswählen, die etwas machen. So schreien die auch nie. Ach, ist das unfair? Das machen die bei mir, aber bei dem Hund nicht. Das wird nur akzeptiert. Oder die Gruppen werden eingeteilt. Die Hunde haben auch einen Buzzer mit Yes oder No, und wenn die Kinder Fragen beantworten und die Hunde dann eben, ich schicke die dann zum richtigen Buzzer, sage ich mal, und der Hund dann sagt ja, war richtig oder eben noch nicht, dann nehmen die Kinder dem Hund das auch nie übel, und so vergehen so zwei, drei Unterrichtsstunden. Mehr wäre auch zu viel im Einsatz. Und was haben wir noch? Eine Schulhund-AG habe ich ja auch noch. Die sieht nochmal ein bisschen anders aus, aber das ist so ein Schulalltag. Und was der Hund können muss, ja, das sind so ein paar Tricks und einfach das Know-how.
Speaker 2:Wie arbeite ich mit den Materialien? Das trainiert man in der Ausbildung individuell. Das heißt, es gibt ja Hunde wie meine zum Beispiel. Windhunde sind einfach nicht die klassischen Apportierhunde, die tragen nicht gerne stundenlang irgendwas in der Schnauze rum, aber die machen total gerne irgendwie Pfotenarbeit zum Beispiel. Und ja, so habe ich mir eben die Materialien so ausgewählt, dass es passt, und die Kinder kennen die Materialien auch.
Speaker 2:Die wissen also auch schon, da ist der Materialkoffer oder der Materialwagen und stellen auch schon mal Sachen bereit oder so, wenn wir mitten in der Unterrichtsreihe sind. Das ist das eine, aber das viel Schwierigere ist natürlich, dass die Hunde gelernt haben, abzuwarten, ruhig zu bleiben, gelassen zu sein, bestimmte Dinge wie was vom Boden aufheben, den Kindern was aus der Hand nehmen oder so. Ja, da muss man viel üben, einfach mal auf einem Ruheplatz bleiben, wo sie hingeschickt wurden, und so weiter. Genau das muss man einfach trainieren. Das klappt bei dem einen Hund schneller, bei dem anderen nicht so schnell, und das Wichtigste ist halt, dass der Hund sich wohl fühlt und gelassen ist und auch ein bisschen Stress abkann, denn es ist nicht immer leise in so einer Klasse.
Speaker 1:Und haben die Hunde die Möglichkeit zu sagen ich habe das jetzt alles mitgemacht, aber jetzt gerade brauche ich eine Pause und gehe mal auf die Decke, und gut ist. Also habt ihr da für euch so ein geheimes Zeichen vereinbart, du und die Hunde?
Speaker 2:Die heben die Brot und sagen ich bin raus, tschüss, ich bin raus Abklopfen. Ja, also meine beiden Hunde sind total unterschiedlich. Ich würde manche Sachen mit Nelly nicht machen, die ich mit Nando mache, und umgekehrt. Die haben ihre ganz eigenen Lehrerpersönlichkeiten, so wie wir alle, die irgendwie in Schule unterwegs sind und sowieso ja jeder Mensch seine eigene Persönlichkeit hat. Aber ich habe schon, glaube ich, so ein ganz gutes Bauchgefühl dafür, was geht und was nicht geht, und die Kinder genießen es auch. Selbst wenn der Hund jetzt mal ein, zwei Stunden gar nichts macht, und er ist da, begrüßt die Kinder und legt sich hin, und das war's in Anführungsstrichen, dann hat das auch schon einen ganz tollen Mehrwert. Aber ja, wenn ich jetzt merken würde, okay, wir haben jetzt was gemacht, und der Hund irgendwie wendet sich schon ab, und ich merke, das wird zu viel.
Speaker 2:Entweder geht der Hund dann selber. Also wir starten meistens im Sitzkreis in die Unterrichtsstunde. Ich habe so eine sehr freie Sitzordnung in der Klasse, wo die Kinder sich jeden Tag frei den Platz auswählen. Also, wenn wir im Sitzkreis starten, dann gibt es zum Beispiel immer einen Ein und Ausweg für die Hunde. Wir haben so Sticker auf dem Boden, und die Kinder wissen, da sitzt eben keiner, das bleibt frei. Und wenn die Hunde nicht mehr wollen, gehen die raus und sind quasi direkt in der Pultecke, wo dann auch deren Körbchen steht, und dort nähert sich kein Kind. Also, das ist quasi eine Tabuzone für die Kinder. Da haben die Hunde Ruhe. Also, entweder gehen sie von selber, oder ich merke es und schicke sie aus der Situation raus.
Speaker 1:Ich höre da schon so ganz viele Dinge raus, die die Kinder dabei ja auch ganz automatisch so nebenbei lernen, mal abgesehen vom Unterrichtsstoff So dieses, sich mal zurücknehmen, die Grenzen eines anderen Lebewesens respektieren, akzeptieren, aber auch Verantwortung übernehmen. Wenn du jetzt sagst, Wasser auffüllen und so, Was würdest du denn sagen? Du hast ja sicherlich da auch schon, wir kommen ja später noch auf deinen Stammtisch zu sprechen und so du hast ja sicherlich auch ganz viele Materialien schon selbst vorbereitet.
Speaker 1:Wenn du es nochmal so ein bisschen zusammenfassen würdest was sind denn tatsächlich so alles noch Punkte, die die Kinder mitnehmen können von den Schulhunden? Also, was machen Schulhunde?
Speaker 2:warum sind sie so wertvoll, was man vielleicht mit so einem Sozialtraining gar nicht erreichen kann, weil das Verhalten des Hundes einfach direkt spiegelt, unverfälscht spiegelt, ob der Hund sich jetzt gerade wohlfühlt oder nicht. Und das machen wir ganz oft auch zum Unterrichtsgegenstand und nehmen uns die Zeit, weil ich den Kindern auch immer sage ein bisschen runtergebrochen, aber Lernen funktioniert auch immer nur über Emotionen, und der Hund muss sich auch wohlfühlen, sonst können wir nicht lernen. Wenn der Hund sich nicht wohlfühlt, wenn ihr euch nicht wohlfühlt, wenn man morgens einen schlechten Start hatte oder so, dann ist man einfach nicht bereit fürs Lernen. Und deswegen schauen wir uns auch ganz oft an okay, wie liegt der Hund denn jetzt da? Ist der entspannt, was macht die Rute gerade, wo sind die Ohren, was machen die Augen, wie ist die Atmung? Das heißt, wir schauen uns wirklich genau an, wie geht es dem Hund gerade, und sprechen darüber, und das bringt den Kindern wirklich so eine Feinfühligkeit und so ein Empathievermögen, zwar erstmal für den Hund, aber dann auch so untereinander.
Speaker 1:Die erinnern sich gleichzeitig.
Speaker 2:heute ist doch der Hund da nicht so laut, oder, oh, du hast deine Brutuse noch offen, oder so. Also, die achten mehr aufeinander. Es ist ruhiger in der Klasse, wenn der Hund da ist.
Speaker 2:Es ist natürlich bei mir immer ruhig, natürlich, aber es ist doch deutlich ruhiger, und ich habe auch schon öfter gehört, dass die Kinder einfach auch total gerne zur Schule kommen, wenn der Hund da ist. Also der Hund hat übrigens oder beide Hunde haben einen eigenen Stundenplan neben dem Stundenplan der Kinder, sodass die ungefähr schon wissen okay, an den Tagen ist Nelly oder Nando da, an denen nicht, weil ich da zum Beispiel acht Stunden habe. Dann kommt natürlich kein Hund mit. Das wäre einfach viel zu lang. Aber ja, das ganze Klassenklima ist wirklich gut. Ja, das ist wirklich, das weiß man, glaube ich, auch von sich selber, wenn man mal gestresst nach Hause kommt, wenn man einen eigenen Hund hat oder ansonsten, wenn man mal einen fremden Hund streichelt, wie einem das manchmal so runterfährt, einfach mal so ein Tier berühren, das Fell spüren, so ein Tier berühren, das Fell spüren. Und gerade während Corona, wo man sich ja quasi ja nicht einander nähern durfte, wo man Masken anhatte, da waren die Schulhunde absolut Gold wert.
Speaker 1:Das kann ich mir vorstellen.
Speaker 2:Ja, aber auch ohne Corona, finde ich. Jede Schule braucht einen Schulhund.
Speaker 1:Mindestens einen, mindestens einen.
Speaker 2:Ja, ich wollte schon sagen, Also, es ist natürlich nicht immer alles super toll. Es gibt auch Herausforderungen, die Schulhunde mit sich bringen, gar keine Frage. Davon gibt es einige, vor allen Dingen eben für die Lehrkraft. Aber für die Kinder ist es in meinen Augen ein absoluter Mehrwert. Und wenn mal Kinder dabei sind, die erstmal Respekt haben oder vielleicht sogar Angst und sagen, ich weiß nicht, ob ich mich da so wohl fühle, dann kann man das am Anfang häufig darüber regeln, dass die erstmal vielleicht ein bisschen weiter hinten sitzen, dass der Hund natürlich nicht irgendwie frei in der Klasse rumläuft, und dass man dann in einem 1 zu 1 Setting sich versucht, ganz langsam anzunähern. Da gibt es also so ein paar Features, die man da nutzen kann. Und ich habe bis jetzt noch kein Kind gehabt, das gesagt hat, nee, ich mag die Hunde nicht. Also es ist noch nicht vorgekommen. Ich hatte auch schon skeptische Eltern, die gesagt haben, nee, mein Kind hat ganz, ganz schlimme Angst. Da habe ich gesagt, darf ich mal mit dem Kind arbeiten und mit dem Hund? Und das hat eigentlich immer ganz gut geklappt.
Speaker 1:Ja, da hast du aber auch natürlich eine Rasse, die ich zumindest bei diesem Thema sehr prädestiniert finde, weil die ja schon eher zurückhaltend, vorsichtig sind. Also klar können die auch mal vor Freude ausrasten und so weiter, aber sie sind jetzt so. Im Erstkontakt Habe ich nicht so die gleiche Vorstellung wie beim Labrador oder auch bei manch distanzlosen Border Collie. Ja, auch das gibt es. Also, sie können ja manchmal schon sehr überschwänglich sein, und dann hast du sicherlich natürlich die Möglichkeit, über die Erziehung zu gehen und über das Training und zu sagen halt dich mal zurück. Aber es ist ein anderes Gefühl, und so ein Winsprite ist halt sehr zart, der bringt ja schon mal viel weniger Masse mit sich. Das macht ja auch dann weniger negativen Eindruck auf jemanden, der Respekt vorm Hund hat. Und dann so diese kleinen Flusen an den Ohren, die sind halt auch noch unfassbar bezaubernd und niedlich.
Speaker 2:Ja, das kann ich nicht abstreiten. Die sind einfach relativ zart von der Optik her, aber auch vom Wesen her. Wobei der Nando sagen die Kinder immer, der Nando ist der Frechdachs, und die Nelly ist die Liebe. Weil der Nando auch durchaus mal Quatsch macht, als er noch jünger war in der Ausbildung, Und ich habe dann gesagt so, Nando, gib Check, Dann ist er einfach komplett auf dem Tisch des Kindes, Aber das war jetzt auch nicht so schlimm. Aber die Nelly ist total vorsichtig und zart. Also, selbst wenn ich ihr da eine Leberwurst mir auf die Hand schmieren würde, würde sie da ganz vorsichtig drangehen. Das ist einfach so, ihr zartes Wesen und ihre Art. Genau Wenn man da so einen gefräßigen Labi hätte, Und genau wenn man da so einen gefräßigen Labi hätte, dann kann das natürlich sein. Da hat man dann andere Baustellen, wo man vielleicht besonders drauf schauen muss. Das ist, denke ich, bei jedem Hund, bei jeder Hunderasse. Ja ist das unterschiedlich, Aber da hast du recht. Deswegen wundere ich mich so, dass es nicht mehr Windhunde gibt in Schulz.
Speaker 1:Ja, es liegt ja vielleicht daran, dass ein guter Teil der Windhunde schnell irgendwie die Nase voll hat von bestimmten Aufgaben. Ja, das sind nicht die, und bei den Windsprites hast du natürlich das Glück, dass du so Linien hast, die wirklich auch so ein bisschen mehr Begeisterung für Arbeit mitbringen, und das ist so das Ja.
Speaker 2:Aber die hinterher auch ein bisschen, also die wenn ich da sechsmal sagen würde, mach das jetzt sechsmal hintereinander, dann würde ich anschauen und sagen, weiß nicht, ich hab's jetzt eigentlich dreimal gemacht, und ich glaub, das reicht Ja, die führen jetzt nicht die Kommandos einfach 50 Mal hintereinander aus. Da haben die auch gar keine Lust zu Genau.
Speaker 1:Materialien hatten wir ja auch schon angesprochen. Da habe ich letztens gesehen, bist du auch dann ganz kreativ unterwegs und holst dir immer mal neue Bastelsachen, auch unter anderem beim großen schwedischen Möbelhaus.
Speaker 2:Ich weiß, welches Will du meinst.
Speaker 1:Ja, das war ein.
Speaker 2:Großankauf.
Speaker 1:Ja wo du so gefühlt komplett eskaliert bist mit ach, das ist cool, und da kann man das draus machen, und dieses und jenes. Magst du denn mal noch so ein, zwei Beispiele? das muss ja jetzt nicht ausführlich, wahrscheinlich hast du ganz, ganz viele Sachen, aber vielleicht so ein, zwei Beispiele, was du so besorgst, was du für Ideen dahinter hast, was du den Kindern damit beibringen möchtest und was die Hunde damit tun, außer jetzt Aufgaben ankündigen.
Speaker 2:Ja, also, es gibt Materialien, die sind natürlich schon fertig, die kann man sich dann kaufen, und man muss da gar nicht mehr viel präparieren. Dann kann man Sachen umfunktionieren, oder man baut sich eben selber Sachen. Und dann gibt es auch noch ganz tolle Bücher mittlerweile, wo man Kopiervorlagen hat, und dann kopiert man Sachen groß und kann die so nutzen, wie man das möchte. Aber ich überlege gerade, was eins meiner Lieblings Materialien ist. Ja, ich glaube, das ist tatsächlich aus dem schwedischen Möbelhaus, das ist dieses Glücksrad. Das kann man entweder so einsetzen, dass es steht und der Hund es quasi andreht, und man wartet dann einfach, bis eins der 24 oder je nachdem, wie man es einteilt der Fächer dann stehen bleibt, oder man legt es auf den Boden, dreht es, und der Hund stoppt.
Speaker 2:Das macht Nelly zum Beispiel. Das finde ich großartig. Ich habe das einmal eine Zeit lang eingesetzt. Da hatten die Kinder irgendwie nicht so eine richtige Lust auf Mathe in der Klasse, und dann habe ich mir so mehrere Mattespiele ausgedacht, und jedes hatte ein Piktogramm, und die habe ich dann auch dieses Glücksrad gedreht, und jeden Morgen sind wir in der Mathe-Stunde eben so gestartet, dass der Hund das Spiel aussucht und dreht, und dann haben wir eben gespielt, und ja, es gab so einen Joker für mich das war nämlich dann Hausaufgabenkontrolle kam aber noch nie Genau. Aber die Piktogramme kann man eben auch wieder abmachen mit so kleinen Kleberschlussklebern, und dann kann man Gruppen damit einteilen oder Aufgaben drehen lassen oder so. Das ist wirklich super vielseitig einsetzbar. Oder ich habe so kleine Zahlen und Rechenzeichen, die können die Hunde apportieren, das machen die auch mal so Kurze Strecken. Ist das Apportieren auch?
Speaker 1:mal ganz in.
Speaker 2:Ordnung. Kurze Strecken ist das Apportieren auch mal ganz in Ordnung. Ja, die Buzzer nutze ich total gern. Jegliche Form von Würfeln, also Würfeln mit Zahlen drauf, mit Pfoten drauf, oder Würfel, die man beschriften kann, oder wo man etwas einstecken kann in die Einsteckfächer.
Speaker 1:Also dann so größere Stoffwürfel oder sowas.
Speaker 2:Genau, ja, die sind aus abwaschbarem Kunststoff, was auch wichtig ist, dass die Materialien gleich zu reinigen sind, und haben Steckfächer. Das heißt, ich kann dann da kleine Zettelchen zum Beispiel anschieben. Also für die Leseförderung es gibt ja an Grundschulen eine verbindliche Lesezeit dreimal die Woche. 20 Minuten Für die Leseförderung ist das total super. Dann entscheidet nämlich der Hund, wer liest, und sonst niemand. Also, entweder lesen wir chorisch alle zusammen, oder er würfelt eben, ich muss lesen, oder ein Kind oder mehrere zusammen. Das ist ganz schön, und es gibt auch die Seite, der Hund muss lesen, und dann haben wir so einen besprechbaren Buzzer, und die Texte habe ich dann vorher eingesprochen, und dann buzzert der Hund und liest halt eben vor. Also genau, was mögen denn die Hunde noch gerne? Und die Kinder vor allen Dingen? die sind zauberbeutelig. Ich weiß nicht, ob du den schon mal gesehen hast oder deine Hörerinnen und Hörer sich das vorstellen können. Das ist so ein kleines dunkelblaues Zaubersäckchen mit einem Griff oben, und dort kann man etwas drin verstecken, mit so einem Hebel, sodass der Beuch leer scheint.
Speaker 1:Die Hunde legen dann die Pfote oben drauf, ich spreche einen kleinen Zauberspruch, und dann Jetzt hängst du leider gerade Jetzt waren wir irgendwie gerade kurz weg, aber jetzt sind wir auch beide wieder hier, und jetzt bin ich mega gespannt zu erfahren, was passiert, wenn der Hund die Pfote auf den Zauberbeutel legt, und die Kinder kennen es und wissen es genau und sind jedes Mal wieder total begeistert und verzaubert davon.
Speaker 2:Man kann das tatsächlich. Es gibt ein kleines Filmchen darüber beim BDR, da zaubert Nando zwischendurch auch mal, da gibt es so einen Film über uns, da kann man auch mal reinschauen. Ja, also, das sind so Materialien, die wirklich ganz toll im Einsatz sind, weil sie sind sehr einfach auch zu trainieren, aber sie haben irgendwie so einen großen Wirkungseffekt, und wenn man dann aus dem Beutel was Schönes rauszaubert, wie zum Beispiel einen Brief an die Kinder oder ein neues Material, und selbst wenn es nur eine Matheaufgabe ist oder irgendwie eine Idee, wie man eine Geschichte schreibt oder wer als erstes Hausaufgaben vorliest, es ist einfach was ganz anderes, wenn man so in den Tag startet oder in die nächste Unterrichtseinheit, als wenn ich sage so holt eure Hefte raus, dem Hund wird grundsätzlich nie irgendwas übel genommen. Die undankbaren Sachen machen bei mir immer die Hunde Genau.
Speaker 1:Ja, megaschön. Und weil dir das alles nicht ausreicht, hast du jetzt auch noch einen also nicht jetzt im Sinne von jetzt gerade, sondern grundsätzlich einen Stammtisch für Lehrerinnen und Lehrer mit Schulhunden, nehme ich mal an gegründet.
Speaker 2:Ja, genau Anfang des Jahres. Also, es gibt Lernwind jetzt seit einem Jahr. Nächste Woche ist es ein Jahr. Den Namen hat übrigens mein Sohn ausgedacht, das war ganz süß. Genau gibt es jetzt seit einem Jahr, und ich bin damit gestartet. Ich hole ein bisschen aus, ist das okay?
Speaker 2:Natürlich, ich bin damit gestartet, weil ich dachte, ich mache diese Arbeit jetzt schon seit irgendwie fünf Jahren mit Nelly und habe dann gerade angefangen miteinander und dachte, eigentlich muss man das ein bisschen mehr publik machen, denn viele, selbst viele Hundebesitzerinnen und Besitzer wissen gar nicht, was ist überhaupt ein Schulhund und gibt es sowas und warum? was soll das denn? Kann der Hund nicht alleine zu Hause bleiben? Nimmst du den dann halt deswegen mit? Nein, das hat andere Gründe, genau. Und so bin ich dann gestartet und dachte am Anfang, das interessiert wahrscheinlich keinen.
Speaker 2:Aber ich gründe, ich eröffne jetzt mal einen Schulhund-Account, was, glaube ich, 99 Prozent der Social-Media-Nutzer machen, nämlich sich verhalten wie im Museum schauen und nichts anfassen, heißt ganz viel durchgucken, aber nicht aktiv sein, und das wollte ich irgendwie auch nicht mehr. Das war so eine Kombination aus beidem. Ich wollte nicht abends irgendwie Zeit mit was verbringen, wo ich mir so das Leben nur anderer anschaue, sondern ich wollte irgendwie selber aktiv werden. Und dann habe ich den Account gegründet, und es fanden viele spannend.
Speaker 2:Die Hundenische ist ja sowieso eine Nische, und wenn man dann noch in die tiergestützte Pädagogik geht und dann noch zu den Schulbegleithunden, das ist die Nische in der Nische in der Nische. Aber es gibt viele Leute, die entweder schon mit Schulhunden arbeiten oder die irgendwie mit Therapiehunden auch arbeiten, kenne ich auch ganz viele, die das spannend finden und die den Austausch total wertschätzen. Denn man muss sich das so vorstellen man ist in der Ausbildung, lernt dort natürlich Gleichgesinnte kennen und kann sich da mal so ein bisschen austauschen, aber dann ist eigentlich Schluss damit. Wenn man geprüft ist, dann ist man in der Regel die oder der einzige mit Schulhund an seiner Schule oder in seiner Kita, und dann hat man keinen Austausch mehr.
Speaker 2:Dann holt man sich vielleicht irgendwo nochmal eine Idee, aber wenn man mal irgendwelche Herausforderungen hat oder Probleme mit dem Veterinäramt oder was auch immer, gibt es diesen Austausch nicht, und das habe ich total schnell gemerkt, dass das so ein bisschen fehlte, und habe gedacht, und das habe ich total schnell gemerkt, dass das so ein bisschen fehlte, und habe gedacht okay, ich mache mir mal ein Zoom-Abo, sodass ich länger als 45 Minuten mit vielen Menschen sprechen kann Wobei ich hatte nie gedacht, dass sich so viele dafür melden Und ich mache mir so einen Stammtisch und gucke mal, ob jemand Interesse hat, mit mir über verschiedene Themen zu reden.
Speaker 2:Und das Interesse war so groß, dass wir ich glaube, 40 Leute beim ersten Stammtisch waren und das nach einem Tag.
Speaker 2:Also ich habe das gepostet, und es waren und ich hatte noch nicht viele Follower, weil es waren wirklich das ist so eine interessierte, aktive Community, die wirklich Interesse daran hat, sich auszutauschen und auch Sachen zu teilen. Das fand ich auch immer toll. Also, man hat in dem Stammtisch direkt gemerkt, das sind also auch Zoom-Meetings, die zwei bis drei Stunden gehen, in der Regel zweieinhalb, wo man sich austauscht, und dann habe ich gedacht okay, die Leute wollen auch ihre Sachen teilen. Dann habe ich noch ein passwortgeschütztes Padlet erstellt mit verschiedenen Rubriken zu jedem Stammtisch, den wir dann im Monat gemacht haben, wo die Leute sich vorstellen konnten und Materialien teilen konnten. Und das war wirklich, es kam sehr gut an, und so hat sich das so ein bisschen etabliert, dass ich das monatlich mache, genau, und jetzt im August lade ich zum ersten Mal auch noch eine Expertin dazu ein.
Speaker 2:Ich frage dann immer vorher die Themen ab was interessiert euch? und lasse das einmal abstimmen, Und wobei ich ganz ehrlich sagen muss, so ein Thema, was jetzt für mich gar nichts wäre, das hat sich mal eine gewünscht. Das verstehe ich auch aus deren Sicht. Aber da ging es um ältere Hunde, die quasi nicht mehr als Schulhunde arbeiten können, und ja, man denkt so okay, rentnerhunde, das ist ja ewig lange bis so ein Hund ein Rentner wird, ist es aber nicht, wenn man sich anschaut, wie lange manche ja nur leben.
Speaker 2:Man hat gar nicht so viel Zeit aktiv mit einem Schulhund. Genau Ja, aber der Austausch ist wirklich sehr schön, gewinnbringend und wertvoll, und so, dass ich mir dann gedacht habe, ich könnte ja den Stammtisch mal in Präsenz machen. Das habe ich aber zuerst in einer Art Schulhund-Walk gemacht. In den verschiedenen Bundesländern organisieren sich jetzt Teams und walken zusammen, spazieren zusammen mit den Hunden. Also wir waren mal fünf, mal sechs, und jetzt im August da bin ich leider im Urlaub, aber die treffen sich trotzdem, und ja, dann suchen wir mal schöne Strecken raus und sind mit den Hunden unterwegs. Aber es wird im August jetzt auch mal oder schon den zweiten Stammtisch in Präsenz geben. Also, ich arbeite tatsächlich jetzt mit den Projekthunden, wo ich ausgebildet wurde, und die beiden Hunde zusammen, und wir bieten Stammtische vor Ort an. Das heißt, wir verbinden so ein bisschen neue Materialien und Praxisarbeit und individuelles Training, denn das kann ich einfach nicht machen, weil ich keine Hundetrainerin bin, wäre ich super gerne.
Speaker 2:Kommt bestimmt irgendwann auch noch, aber ich weiß im Moment nicht wann mit dem Projekt Hunden, und dann gibt es immer nochmal einen theoretischen Input, also zum Beispiel zum Ausdrucksverhalten, stressanzeichen des Hundes, speziell in der Klasse. Wir schauen uns nochmal Videos an, frischen das so ein bisschen auf, und das wird auch super angenommen. Ja, das sind so zwei der Projekte, die sich einfach so aus dem Austausch mit den Menschen, die tiergestützt arbeiten oder sich dafür interessieren. Die, die tiergestützt arbeiten oder sich dafür interessieren die sich so ergeben haben Na cool Schon irgendwie auch nicht wenig.
Speaker 2:Ja, das stimmt. Aber es ist einfach, es fühlt sich ja auch nicht wie Arbeit an, wenn es einem so viel zurückgibt. Genau Daraus ergeben sich auch neue Kontakte zu Menschen, die ich ja sonst niemals getroffen hätte, unter anderem auch zwei Segenwindsprites in der Schweiz, die Schulhunde sind, und da ist es noch viel, viel komplizierter mit der Ausbildung als in Deutschland.
Speaker 1:Da gibt es eigentlich so gut wie keine Schulhunde no-transcript, die ich für die Schule oder für ich weiß nicht, wer noch so alles dafür zuständig ist, dass ein Hund in die Schule darf. Also, was gibt es denn da vielleicht noch für behördliche Hürden, auflagen, irgendetwas, was man erfüllen muss, oder ist es einfacher als gedacht?
Speaker 2:aber meistens ja, nicht, nein, das ist auf keinen Fall. Also, neben den Stammtischen gebe ich übrigens noch Webinare mittlerweile zu dem Thema, und Einstieg in die Schule und Arbeit war tatsächlich ein dreistündiges Webinar, wo es nur darum ging.
Speaker 1:Drei Stunden, schön. Nein, so lange dauert das ja heute nicht. Kannst du es jetzt einmal konzentrieren? Ein Konzentrat bitte. Ich reiße das jetzt nochmal ganz gut an.
Speaker 2:Nein, aber es gibt tatsächlich, wenn man es richtig machen muss. Hier gibt es so einige Dinge, die man in Vorbereitung und aber auch nach der Ausbildung tatsächlich noch, die man machen muss, vorab. Es gibt kein Gesetz, das irgendwie deutschlandweit gilt. Ja, die Bildung ist Ländersache, und so ist das hier auch Die Bundesländer, die geben ihre eigenen Handreichungen raus. Nrw hat die, es gibt welche, ich glaube, berlin hat die noch nicht mal. Aber trotzdem gibt es rechtliche Grundlagen, die man einfach berücksichtigen muss. Aber ganz zu Beginn braucht man natürlich erstmal den richtigen Hund, von dem man glaubt, dass er sich für die Schulhundarbeit eignet. Manchmal findet man auch den Hund, wo man denkt, das passt, und das passt dann überhaupt nicht, weil der Hund sich nicht gern von Kindern anfassen lässt oder so. Aber wenn man jetzt den richtigen Hund gefunden hat, eine Ausbildungsstätte gefunden hat, dann braucht man, bevor man überhaupt an die Schule kann und das muss man natürlich vorher erklären, denn so eine Ausbildung ist wirklich nicht günstig, und in der Regel zahlt das nicht der Förderverein der Schule, sondern man trägt die Kosten selber. Da sollte man sich wirklich vorher als allererstes bei der Schulleitung informieren, wie die dem ganzen Thema gegenübersteht, ob die dem offen ist oder ob sie vielleicht. Was ist zu beachten? worauf kommt es an. Was ist wichtig? dass man das auf jeden Fall schriftlich hat, bevor man in die ganze Arbeit startet. Und dann muss man natürlich auch die Eltern mit ins Boot nehmen, die Kinder mit ins Boot nehmen. Ich habe so eine Art Abfrage im Kollegium innerhalb einer Konferenz gemacht und habe so eine Mitarbeiterbelehrung auch gemacht und habe gefragt, ob die einverstanden sind. Das habe ich mir alles auch schriftlich geben lassen.
Speaker 2:Man braucht natürlich eine Haftpflichtversicherung für den Hund, am besten speziell für Schulhunde. Das machen mittlerweile auch schon einige. Die ist dann etwas teurer, aber dann hat man einfach nochmal eine andere Deckungssumme. Ja, und dann natürlich die Voraussetzung, die der Mensch und der Hund mitbringen muss, viele schulische Punkte, die geklärt werden müssen.
Speaker 2:Aber ich glaube, das wird jetzt hier so ein bisschen zu sehr ins Detail gehen. Aber man muss einfach rechtlich auf der sicheren Seite sein. Man muss die Anforderungen an den Tierschutz erfüllen können. Das heißt, der Hund muss einfach auch Platz haben, es muss ein Gesundheitszeugnis für den Hund da sein, es müssen Hygienevorschriften eingehalten werden, hygienepläne erstellt werden. Man muss ein Schulhundkonzept schreiben, was mit Sicherheit heute viel einfacher ist, weil es gibt viele Vorlagen, und die KI kann da mit Sicherheit auch noch unterstützen und so ein Gerüst geben, sage ich mal, für die Schule, individuell angepasst. Vor sechs Jahren war das irgendwie noch nicht so, und ich habe so ein 25-seitiges Konzept geschrieben, aber das war richtig viel Arbeit damals. Aber ja, dann beschäftigt man sich selber wirklich ganz intensiv mit der Materie und vergegenwärtigt sich nochmal ich bringe den Hund nicht einfach mit, sondern das ist wirklich ein pädagogisches Konzept, den Hund einzusetzen. Es ist nicht einfach nur die Nähe des Hundes und ich will das gar nicht degradieren dieses nur, denn das alleine macht schon so viel aber der Hund wird pädagogisch zielgerichtet eingesetzt an der Schule.
Speaker 1:Genau, Und wenn du jetzt als Lehrerin mit deinen Hunden andere Lehrkräfte ansteckst, könnte es dann an einer Schule auch mehrere Schulhunde von mehreren Lehrkräften geben? Oder ist das so ein Ding, wo gesagt wird nee, also hier eine Lehrkraft mit Hunden, das reicht vollkommen aus.
Speaker 2:Das entscheidet die Schulleitung.
Speaker 1:Aber es wäre prinzipiell möglich. Es wäre möglich.
Speaker 2:Ich kenne Schulen, die haben fünf Schulhunde. Das ist aber die absolute Ausnahme. Das sind in der Regel weiterführende Schulen, die wirklich einfach sehr groß sind. Genau, aber es ist wirklich nicht die Regel. Aber es würde theoretisch gehen, warum nicht?
Speaker 1:Und jetzt ist ja so in der Grundschule also bei uns war das damals noch so, das ist aber jetzt auch schon ein bisschen her, ich bin auch schon über 40, war es damals noch so, dass wir gerade in der ersten, ersten zweiten Klasse oder so hauptsächlich eine Lehrkraft hatten, die mit uns alle möglichen Sachen gemacht hat, und ich weiß nicht, ob wir überhaupt noch ich glaube, die eine Lehrerin hat mit uns echt alle Fächer beackert, und ich glaube, die eine Lehrerin hat mit uns echt alle Fächer beackert Das würde aber ja bedeuten, dass eine Klasse die Hunde hat und die andere nicht. Wie ist das jetzt heutzutage bei euch so? Wechselst du die Klassen durch und nimmst die Hunde immer mal in andere Klassen mit, oder hast du auch nur eine Klasse, die dann halt Glück hat, und die anderen haben alle Pech? Wie sieht das?
Speaker 2:aus. Der Stundenplan ist ja jedes Halbjahr ein etwas anderer. Aber als Klassenlehrerin hat man natürlich die überwiegende Stundenanzahl in der eigenen Klasse. Aber ich bin erst seit zwei Jahren jetzt wieder Klassenlehrerin. Vorher immer mal so in der Schwangerschaftsvertretung, und da war ich Fachlehrerin, und dann musste ich halt ganz genau gucken, wo kann ich den Hund mitnehmen und wo nicht. Also ganz ehrlich, es gibt immer mal eine Klasse, wo ich sage, kann ich den Hund mitnehmen und wo nicht? Also ganz ehrlich, es gibt immer mal eine Klasse, wo ich sage, ich bin da viel zu selten drin und habe noch zu wenig mit den Kindern erarbeitet, als dass der Hund da rein kann. Also, ich würde nie sofort den Hund mit in eine Klasse nehmen, die ich nicht kenne. Das sind immer mindestens zwei Stunden Vorarbeit, mindestens.
Speaker 2:Bei manchen Klassen geht es schneller, bei anderen dauert es ein bisschen länger. Aber da müssen einfach viele Dinge geklärt werden, denn die meisten Kinder, je nachdem auch, an welchen Schulen man so ist, die haben vielleicht noch nie einen Hund gestreichelt oder so aus der Nähe betrachtet. Die können einfach Körpersprache nicht lesen und wissen gar nicht, wo darf ich den Hund jetzt anfassen oder nicht. Also als Klassenlehrerin bin ich überwiegend in meiner Klasse, wobei ich jetzt auch ganz viel Deutschförderung mache. Also, ich betreue die Seiteneinsteiger bei uns.
Speaker 2:Das sind Kinder, die teilweise wirklich als Nullsprachler zu uns an die Schule kommen, und die unterrichte ich in kleinen Gruppen, meistens vier bis fünf Kinder, und da ist die Schule und Arbeit also ich würde fast sagen, am eindrucksvollsten zu beobachten. Denn wenn man sich vorstellt, man kommt als junges Kind in ein fremdes Land und spricht die Sprache noch nicht und traut sich auch noch nicht, selbst wenn man dann schon sowas versteht, traut sich noch nicht zu sprechen, und man hat den Zugang dann über den Hund. Man kann den Hund streichen, mit dem Hund erstmal arbeiten, dem Hund vielleicht mal ein Wort vorlesen oder kurze Sätze vorlesen oder was erzählen, wo die Artikel immer noch falsch genutzt werden oder so. Das ist ja überhaupt kein Problem, weil der Hund eben nicht wertend ist. Also gerade in dem Bereich ist finde ich die Arbeit großartig. Aber das sind natürlich Kleingruppen.
Speaker 2:Ich hüpfe aber nicht von Klasse zu Klasse mit dem Hund, das wären zu viele Eindrücke, zu viele Räume. Ja, ich kann den Hund nicht verheizen, ich will den ja noch. Aber um es fair zu machen, habe ich die Schulhund AG ins Leben gerufen, und meine Schulleitung berücksichtigt, dass eigentlich so gut wie immer im Stundenplan, dass es die auch wirklich geben kann, dass ich dafür eine eigene Stunde habe, und dann rotieren wir in den Klassen. Das heißt, jede Klasse hat im Laufe der vier Grundschuljahre mal die Möglichkeit, oder die Kinder aus den Klassen haben mal die Möglichkeit, zu sagen, ich würde gerne in die Schuluntergänge gehen, und dann ist das eine Stunde, die über ein halbes Jahr zu einem festen Zeitpunkt, einem festen Tag stattfindet, wo wir Spaziergänge machen, wo wir Tricks üben, wo wir uns verschiedene Hunderassen angucken.
Speaker 2:Also da geht es wirklich nur um das Thema Hund. Das ist eigentlich sehr schön, aber ja, klar, die beiden Hunde sind natürlich überwiegend bei mir in der Klasse. Ja, das stimmt, ganz fair ist es nicht, aber das Leben ist sowieso nicht fair. Also, und auch die einen haben den schöneren Klassenraum, die anderen haben die kleineren Klassen. Also, ich glaube, das kann man nicht so super fair gestalten.
Speaker 1:Ja, aber zumindest, wenn über die AG die Möglichkeit besteht, dass wirklich jeder, der möchte, auch den Kontakt irgendwie irgendwann mal haben kann, ist es ja schon mal echt schön. Ja, das stimmt, dann wäre ich vielleicht auch gern zur Schule gegangen mit Hund.
Speaker 2:Ja, ich hoffe wirklich, dass Kinder, die vielleicht nicht so gern zur Schule gehen, aus welchen Gründen auch immer, dass es denen dadurch etwas leichter gemacht wird.
Speaker 1:Ja, bei mir waren halt die Haustiere zu Hause, und in der Schule gab es keine. Das war schon mal ein ganz, ganz großer Minuspunkt.
Speaker 2:Ja, ich habe in der Parallelklasse. Eines Morgens hat mein Kollege mich rübergerufen und meinte Nadine, komm mal rüber, wir haben jetzt eine Schulkatze. Sage ich, was? Da hat ein Kind eine neue Katze, und hatte die heimlich mit in die Schule gebracht. Aber Nelly hat dann nur mal vorsichtig gerochen und meinte wir sind nicht so die Katzentypen. Genau, das war ganz witzig. Ja, aber ansonsten hat man mal Schmetterlinge. Also Schmetterlinge, also Raupen haben wir immer mal so im zweiten Schuljahr, wir hatten mal Stabhäuschrecken oder mal irgendwas mit Ameisen oder Schnecken. Aber ansonsten kommt man nicht so viel mit den Tieren in Kontakt, es sei denn, man macht.
Speaker 1:Ausflüge zu einem Imker, oder so Ist denn bei dir schon Hund Nummer drei geplant?
Speaker 2:Oh, ich habe mir einen, ich habe da sowas gelesen sowas komisches in diesem Internet.
Speaker 2:Ich hatte mir einen April-Scherz erlaubt, und mein Handy steht nicht mehr still. Und zwar habe ich ein Foto von einem Junghund, von einem afghanischen Windhund, die da sehr groß sind, mit so langen gelockten Fällen habe ich ein Foto gepostet und habe gesagt, ich freue mich schon so, und bald zieht er ein. Und wirklich vor allen Dingen, meine Kollegen haben mir geschrieben, das kann doch nicht, du kannst doch nicht in Dritten. Viele haben es aber geglaubt. Ich habe immer gesagt, wenn mein erstes Kind auszieht, dann kriege ich noch einen Hund. Aber sie sucht gerade ein WG-Zimmer, und das wird wahrscheinlich noch ein paar Wochen dauern. aber ich glaube erst mal nicht, das wäre nicht vernünftig. Ich arbeite nicht ganz, aber fast Vollzeit ab August, und mit den Kindern und den zwei Hunden Ich glaube, dann würde man denen nicht mehr so richtig gerecht werden können. Also nicht in der Schulhundarbeit. Die Ausprüfung nochmal nebenbei, das würde ich, glaube ich, nicht schaffen. Also, ich bin da gut ausgelastet, und die Hunde glaube ich auch. Aber ohne Hund könnte ich mir ein Leben nicht mehr vorstellen. das kann ich schon ganz klar sagen.
Speaker 1:Ich kenne ja noch so viele Winsprite-Besitzer, die die Hunde quasi schon fast stapeln können, weil die so eine Sammelleidenschaft entwickelt haben.
Speaker 2:Ich habe gestern noch eine Züchterin gesehen, die hatte so tolle Welpen und dachte ja, das stimmt, man neigt dazu, dann sehr viele zu haben, irgendwann Wir haben auch eine, nicht ganz unmittelbar, aber eine Nachbarin, die hatte fünf davon bis vor kurzem, Wow, das ist schön.
Speaker 1:Nicht ganz unmittelbar, aber eine Nachbarin, die hatte fünf davon bis vor kurzem, wow, auch gut gesammelt. Aber die schweben dann halt immer alle so nebenher, die Elfen gleich, ja ja, es ist einfach egal, ob du da einen an der Leine hast oder fünf.
Speaker 2:Ja, das ist auch so Bei der Nando schon. Ich hatte jetzt zu dem Hundetrainer gesagt, das ist noch die Pubertät. Der meinte, der wird jetzt zwei. Das ist nicht mehr die Pubertät, sage ich. Der diskutiert halt jetzt noch mal ein bisschen mit mir. Nein, das ist alles gut, Das sind alles so Phasen und alles spannend und herausfordernd. Aber ich glaube, es bleibt jetzt erstmal bei zwei.
Speaker 1:Gibt es noch irgendwas, wo ich jetzt vielleicht gar nicht dran gedacht habe zu fragen, auch durch unsere kurze Unterbrechung so ein bisschen aus dem Konzept gebracht, was die Schule angeht, wo du sagst, eigentlich wäre gut, das nochmal anzusprechen Hunde in der Schule, in der Arbeit. Ich meine, wir haben schon mega viel besprochen, was das für die Kinder bedeutet, was es für Möglichkeiten gibt, die Hunde einzusetzen. Aber vielleicht gibt es ja irgendeinen Punkt, wo du sagst ach, doch das noch.
Speaker 2:Und wenn es das nicht gibt, wenn du sagst nö, das hat eigentlich schon ein ganz schönes rundes Bild gezeichnet gibt es noch irgendwas, was du so für die Zukunft planst, was noch vielleicht mehr werden soll oder keine Ahnung ganz, und das Team und die Eltern und die Kinder zustimmen. Da muss man natürlich auch nochmal Abfragen machen wegen Allergien und so weiter. Man muss auch streng genommen, das Schulamt wäre ganz gut, wenn die Bescheid wüssten. Das kann aber auch nur eine E-Mail sein, aber man muss ja die Ausbildung machen. Man muss auch den Sachkundenachweis machen.
Speaker 2:Mittlerweile fordern viele diesen DOC-SHT-Test, den Sachkundetest, extra für Schulhundteams, der gar nicht so einfach ist. Den kann man dann zum Beispiel im Veterinäramt machen oder bei manchen Tierärzten, und man muss das Veterinäramt informieren, wenn man so arbeiten möchte. Manche Veterinäramte ich weiß jetzt durch den Schulhund-Stammtisch, dass das einfach. Jedes Veterinäramt ist anders, manchmal sogar ist das gleiche Veterinäramt bei zwei Teams Ja, trifft da andere Aussagen. Bei mir war es so ich habe die darüber informiert, die wollten vorbeikommen.
Speaker 2:Dann haben wir einen Termin gemacht. Die haben sich alle Unterlagen angeschaut. die haben zum Beispiel ganz genau geschaut, wie oft der Hund eingesetzt wird das dokumentiere ich immer wie viele Pausenzeiten der Hund hat. Also es geht da vor allen Dingen wirklich um den Tierschutz, was ich auch gut finde. Und die schauen sich an, wo liegt der Hund. Liegt der Napf direkt an der Steckdose oder also Kleinigkeiten, muss ich teilweise darauf achten.
Speaker 2:Die dokumentieren und fotografieren das, und dann muss man da nochmal ein Führungszeugnis hinschicken und so weiter und so fort. Aber es ist, darauf habt, dann macht das. Aber es ist nicht mal eben so. Es ist auch nicht ganz günstig, und man muss einfach viel bedenken Was mache ich mit dem Hund, wenn ich auf einmal krank werde?
Speaker 2:Was mache ich, wenn ich einen Vorfall in der Schule habe, und der Hund muss ganz kurzfristig untergebracht werden? oder ein Kind ist verletzt, ich muss mit dem Krankenwagen fahren. Wo kommt der Hund hin? Was ist? Oder ein Kind ist verletzt, ich muss mit dem Krankenwagen fahren. Wo kommt der Hund hin? was ist bei einem Feueralarm? Also, es gibt einfach so ganz viele Eventualitäten, die man einmal für sich klar haben muss, und viele Sachen sind dann irgendwann abgehakt und durch. Aber man braucht jährlich Fortbildung, und man muss alle 18 Monate eine Rezertifizierung machen, also quasi eine Aufmischungsprüfung. Also ja, genau das ist schon einiges. Aber vieles davon finde ich wirklich sehr sinnvoll, denn die Hunde sind einfach eng mit den Kindern zusammen, und wenn ich mir überlege, dass ein Hund im Klassenraum meiner Kinder ist, gerade in der Grundschule, vielleicht in der ersten Klasse, muss das einfach ein gut ausgebildeter Hund sein. Trotzdem ist man nie sicher, dass nicht vielleicht mal irgendwas passieren könnte. Aber dann hat man wirklich alles gut bedacht. Ja, genau. Also das ist vielleicht nochmal wichtig zu wissen, wenn man gerne so arbeiten möchte.
Speaker 1:Immer gespannt, wie viele Lehrkräfte zuhören und dann rückmelden. Mal sehen, es gibt ja viele, es gibt ja sehr viele. Ich ermutige euch alle, macht das euch. Ich weiß ja immer gar nicht so genau, woraus sich die Hörer zusammensetzen. Also es sind alles natürlich Menschen mit Hund und die, mit denen ich schon gesprochen habe, also die ich schon auch zu Gast hatte, und so. Da weiß ich natürlich, dass sie zum Beispiel auch die Hunde ergotherapeutisch einsetzen und sowas.
Speaker 2:Aber ob ich da jetzt ah, doch ich weiß von mindestens einer.
Speaker 1:Ja, doch von einer Lehrerin weiß ich, Und hat die schon einen Schulhund? Die hat zumindest einen Hund, den sie mit in die Schule nimmt. Und jetzt ist so die Frage da könnte sie ja mal irgendwie vielleicht unter unser Podcast-Reel posten, ja, was sie da also, wie das bei ihr so ist, Mal gucken.
Speaker 2:Es ist ja auch, hatte ich ja anfangs schon mal gesagt, in jedem Bundesland anders, bei jedem Mitbewerb anders. Genau Diese Ausbildungspflicht so ganz klassisch per Gesetz gibt es nicht, aber in den zum Beispiel in den Richtlinien für Sicherheit im Unterricht oder in diesen TVT-Blättern, diese Tierschutzblätter, oder in den Handreichungen, die man im Internet findet von den einzelnen Bundesländern. Es ist immer schwammig formuliert. Aber dass eine Ausbildung notwendig ist, findet man fast überall eigentlich. Man muss natürlich nur auch eine Ausbildungsstätte finden, je nachdem, findet man fast überall eigentlich. Man muss natürlich nur auch eine Ausbildungsstätte finden, je nachdem, wo man so wohnt. Diese Ferien Ausbildung über verschiedene Module in den Ferien vielleicht gar nicht so schlecht für einige.
Speaker 2:Aber da findet man auch auf der Seite von Qualitätsnetzwerk Schulhunde eine Übersicht, wo es welche Ausbildungsstätten gibt. Dort sind nicht alle gelistet, aber die, die mit denen kooperieren, findet man dort.
Speaker 1:Also es gibt ein Qualitätsnetzwerk Schulhunde. Ja, so nebenbei noch eine Info.
Speaker 2:Damit habe ich aber nichts zu tun, aber immerhin, dort kann man sich als Einzelperson einfach auch bewerben und ein Qualitätsverbrechen, ein Qualitätsversprechen abgeben, und da darf man später, glaube ich, sogar das Logo auf der eigenen Seite nutzen und so weiter und erhält dort auch Beratung. Aber man kann ja einfach mal auf der Seite ein bisschen stöbern, wenn das spannend ist.
Speaker 1:Ja, ich werde dich dann eh nochmal fragen, was für Links sinnvoll in den Shownotes wären. Vielleicht passt das da dazu. Das war das eine, und das andere war du hast noch Pläne einiges an Literatur, aber ich würde gerne mal ein Buch schreiben.
Speaker 2:Ich weiß nur noch nicht so genau, wann, aber das ist so perspektivisch. Ich finde, jeder sollte mal ein Buch schreiben, und wenn es nur irgendwie für sich selber oder die eigenen Kinder ist, man muss es gar nicht veröffentlichen. Aber da das einfach mein Herzensthema und mein Herzensprojekt ist, fände ich das toll. Genau, nein, aber weiter Webinare halten. Das finde ich eigentlich ganz schön. Da kommt man auch nochmal mit ganz fremden Leuten in den Austausch, die dann auch nachher berichten oh ja, ich habe jetzt hier den richtigen Hund gefunden, und ich starte die Ausbildung, und dann machen die selber einen Schulhund-Account, und das finde ich ganz großartig. Dann die Stammtische natürlich weiterhin, und im September gibt es ein ganzes Schulhund-Wochenende.
Speaker 2:Da treffe ich mich mit zehn Teams, also neun Teams und ich Und das mache ich zusammen mit einem anderen Schulhund-Account von Insta, also die Kathalin mit Pepe. Wir haben das zusammen so ein bisschen organisiert und haben gesagt, wir müssen irgendwie ein cooles Hotel finden, wo wir diese Tagung halten können mit vielen Schulhunden, also ein Hotel, das nichts gegen Hunde hat auch im Doron nicht War wirklich einfach, da eins zu finden, das auch noch irgendwie bezahlbar ist Haben wir geguckt, so zwischen Düsseldorf und Hamburg, was da liegt, und haben tatsächlich was gefunden, und da gibt es jetzt ein ganzes Schulhund-Wochenende. Da haben wir ganz schnell viele Teams gefunden. Wie gesagt, da möchte ich unbedingt dabei sein, und da machen wir so einen kleinen Material-Workshop. Wir stellen etwas her.
Speaker 2:Das verrate ich jetzt hier noch nicht, aber das wird sehr, sehr toll werden. Das kann man nachher mitnehmen und sich jeden Tag daran freuen. Es ist kein Schnüffelteppich oder so, das hatte ich erst gesagt, und wir machen zusammen dort tolle Wanderungen, und wir essen zusammen und haben eine tolle Zeit. Also, jeder hat so sein Zimmer mit dem Hund zusammen, ein großes Hotelzimmer, also einen eigenen Tagungsraum haben wir da. Das wird schön, und das wollen wir eigentlich mindestens einmal im Jahr dann machen.
Speaker 1:Ja cool.
Speaker 2:Das ist auch noch so ein Projekt. Ja, ich habe schon noch so ein paar Sachen. Mein Traum ist ja, einen Vortrag auf der Bildungsmesse zu halten. Ich glaube, dazu bin ich einfach noch so ein bisschen zu klein, oder die Nische ist in der ganzen in dem Bildungsbereich noch nicht so präsent. Das kommt vielleicht noch. Aber die Didakta, die Bildungsmesse in Köln und in Stuttgart im Wechsel einmal im Jahr, die umfasst eigentlich alle Themen rund um Bildung in der Kita, in der Schule, auch noch ein bisschen weiterführen. Also, man findet dort eigentlich nichts, was man nicht findet, und ich frage mich, warum die tiergestützte Pädagogik da noch nicht aufgetaucht ist. Da kann man nicht irgendwie drei, vier Hunde auf die Bühne holen, das ist klar. Aber mal so einen kleinen Impulsvortrag darüber zu halten, würde ich super gerne.
Speaker 1:Mal schauen, und kannst du dich da nicht ganz naiv gefragt initiativ bewerben Habe?
Speaker 2:ich doch schon Habe ich doch schon, aber das war nicht die Initiative. Die haben mir tatsächlich eine Mail geschickt, aber das war so ein Newsletter, also eine Rundmail. Ich habe mich beworben, mal gucken, ob das klappt, aber ich bin da eher pessimistisch. Aber das wäre sowas, wenn man so mal verrückt träumen dürfte.
Speaker 1:Wir fluten einfach die Instagram-Kanäle von Didakta mit unserem Podcast Und gucken mal, ob sie nicht doch den Wert des Ganzen noch erkennen. Ich finde es ja schon tatsächlich echt wertvoll. Ja.
Speaker 2:Könnte man vielleicht auch irgendwie zusammen in Kooperation mit den Hundetrainern eine Ausbildungsstätte machen. Stimmt ganz sinnvoll. Aber ja wirklich mal Videos und Bilder zeigen, wo man einfach sieht, wie so ein Schulhund arbeitet und wirkt in der Klasse, glaub ich eindrucksvoll, wenn man nicht zufällig auch bei Instagram einen Account hat und da mal ein bisschen rumstöbert, diese Einblicke ja sonst gar nicht hat. Das ist übrigens auch eine Sache, die ganz oft gefragt wurde, ob mal Leute zum Hospitieren kommen können. Ganz oft gefragt wurde, ob mal Leute zum Hospitieren kommen können, und es werden auch immer mehr Masterarbeiten zu dem Thema geschrieben. Das war zu meiner Zeit also es ist auch schon ewig her als ich studiert habe. Das gab es da irgendwie noch fast gar nicht, und mittlerweile kriegt man so einmal die Woche was weitergeleitet, wo sich angehende Lehrerinnen es sind eigentlich nur Frauen, ich kenne zwei Männer in der Arbeit, einen persönlich und einen bei Instagram das ist ein sehr frauenlastiges Thema noch.
Speaker 2:Oder die Männer sind nicht so in den sozialen Medien unterwegs? ich weiß es nicht, Aber es ist ja auch cool, wenn es in Masterarbeiten mehr behandelt wird, dann sickert es dann ja auch immer mehr in den Ausbildungslehrplan und so weiter. Wo könnte ich da vielleicht irgendwo auch Probleme kriegen? Was ist mit Kindern, die Allergien haben, mit Eltern, die das nicht wollen? Das ist ja schon auch für das ganze Kollegium erstmal. Ich will nicht sagen, eine Mehrarbeit, das ist es nicht, aber es ist einfach noch mal eine Persönlichkeit mehr im Schulalltag.
Speaker 1:Ja, es ist ja vielleicht für manche auch eine Umstellung, die es sich irgendwie in ihrer Komfortzone bequem gemacht haben, und dann alleine schon dieses, sich damit befassen zu müssen, kann ja manchmal für manche Menschen schon zu viel sein, leider, aber dafür ist es halt echt mega wertvoll, auch so für die Kinder. Letztes Wochenende hatte ich mich mit einer unterhalten, die auch ihre zwei Hunde mitnimmt, aber irgendwo in Brandenburg Ganz, ganz, ganz, ganz, ganz weit weg, und die ist aber an einer Schule ich kann mich nicht mehr genau erinnern, ob so in Richtung Förderschule oder aber auf jeden Fall mit Kindern, die teilweise wirklich ganz doll in sich zurückgezogen sind, also denen es so schwer fällt, aus sich rauszugehen, und auch körperlich Wenn ihr jetzt nur zuhört, seht ihr das nicht. Aber ich bin gerade so in diesem Kind drin und so die Hände vor die Brust gezogen und die Schultern so zusammen und alles so nach innen und rein. Und sie hat den Hunden beigebracht, dass sie bellen, wenn die Hände nach oben in die Luft gestreckt werden, rechts und links quasi vom Körper, sodass sich alles öffnen muss, damit der Hund bellt.
Speaker 1:Und selbst wenn das Kind mal nicht so ganz deutlich ist, hat sie noch so ein ganz geheimes Zeichen für den Hund, sodass er trotzdem bellt, einfach damit das positiv bestärkt wird. Dieser versucht, sich so mal ein bisschen aufzurollen und nach außen zu gehen. Die bestärkt wird. Dieser versucht, sich so mal ein bisschen aufzurollen und nach außen zu gehen. Und da gibt es sicherlich ja noch viel mehr Bereiche, wo Hunde außerhalb der Grundschule auch noch mal unfassbar wertvoll sein können.
Speaker 2:Also.
Speaker 1:Schulhunde sind ja nicht nur Grundschulhunde, sondern es gibt ja noch so viele verschiedene Formen von Schulen no-transcript.
Speaker 2:Da sind das dann, wie du eben schon gesagt hast, sind dann so Mini-Steps, die man dann vielleicht mit dem Hund erreicht, die aber für das Kind eine ganz große Bedeutung haben einen großen Fortschritt mit sich bringen. Das hätte man selber dann vielleicht gar nicht so geschafft, wenn man den Zugang einfach nicht so findet.
Speaker 1:Ja, das stimmt, ach schön. Ja, ich auch, ich mag so Themen. Also, hunde sind ja sowieso mega toll. Ich meine, sonst hätte ich jetzt ja nicht einen Hundepodcast. Aber wenn Hunde halt auch wirklich das Leben von Menschen bereichern können, die keine Hunde besitzen können aus irgendeinem Grund Viele Kinder haben vielleicht ja auch gar keinen Hund zu Hause, sondern erleben den Hund nur in der Schule, und das ist halt dann auch nochmal so cool, dass die die Möglichkeit haben, mit so einem Lebewesen ganz viel zu lernen.
Speaker 2:Ja richtig, die meisten haben keinen Hund zu Hause, oder vor allem sehr viele Familien mit muslimischem Hintergrund zum Beispiel, die haben häufig keine Hunde zu Hause, sondern eher Katzen oder Vögel oder was auch immer. Ja, gerade da ist es wirklich ein Riesenmehrwert zu sehen, wie die Kinder dann mit dem Hund interagieren und sich auf den Hund freuen und ja strahlen, wenn sie in die Klasse kommen und der Hund ist da Oder der Hund irgendwas Schönes mit den Kindern macht. Das kann man natürlich auch wirklich immer super als Spiegel der ganzen Klassengemeinschaft nutzen. Immer sagt schau mal, ihr habt gerade angefangen zu arbeiten, und es sind nicht mal zwei Minuten vergangen, und der Hund liegt hier und schläft vorne auf dem Teppich, weil ihr toll leise seid. Also, wir tun dann nachher alles für den Hund sozusagen Und kriegen ein ganz gutes Gespür, entwickeln ein tolles Verantwortungsbewusstsein. Das ist übrigens auch einer der absoluten Lieblingsdienste.
Speaker 2:Es gibt ja in der Schule sowas wie Flegedienst und Tafeldienst und Kalenderdienst und den Schulhunddienst, der beliebteste.
Speaker 1:Hat den dann immer ein Kind oder zwei Das ist schon viel, was die machen müssen.
Speaker 2:Also ich versuche ja immer, alles abzugeben an die Kinder. Also den Platz herrichten, das Türschild aufhängen. Also Nelly und Anato sind da, tretet bitte leise ein und so Schauen, dass der Boden halt frei ist und sauber ist, dass die Kinder leise die Stühle hoch und runter stellen, frisches Wasser, leckerchen bereitstellen. Den Materialwagen holen, ja, das machen die super gerne. Schön Ja.
Speaker 2:Also ich bin glücklich und zufrieden, wenn du nicht noch irgendetwas hast, wo du sagst, das muss auch noch raus, unbedingt jetzt sofort. Ja. Man könnte bestimmt noch ganz viel erzählen, also ganz sicher. Ich habe mein eigenes Webinar gehalten zu dem Thema Rituale im Schulhundeinsatz. Wie wichtig allgemein Rituale sind für jeden Menschen, aber vor allen Dingen für Kinder und in der Schule und auch für Hunde, Und das in Kombination. Da gibt es einfach total viel, und das finde ich auch großartig.
Speaker 1:Es kann ja jeder, der da jetzt tiefer reintauchen möchte in dieses Thema, kann sich ja zum einen auf deinem Instagram-Account austoben, gerne Und Reels von oben nach unten durchsuchten und Beiträge lesen und so weiter. Also, da gibt es ja ganz, ganz viel. Den Account verlinke ich natürlich. Wer zu faul ist, die Shownotes zu lesen, einfach nach Lernwind suchen. Also findet sich sehr schnell, ist kein komplizierter Name, und wenn man dann zwei niedliche Silken sieht und Nadine, dann ist man richtig.
Speaker 2:Und wenn ihr noch mehr tolle Schule und Teams finden wollt, dann schaut mal in den Highlights. Ich stelle jede Woche ein neues Team vor, schule und Team der Woche, und da kann man dann schauen, ob man vielleicht genau den Account für sich selber findet, wo man sagt okay, die arbeitet an der Förderschule, oder die arbeitet mit älteren Kindern oder so, oder mit einer bestimmten Rasse, die einen interessiert, oder so.
Speaker 2:Ja, das hatten wir auch schon mal, also ein Schulhund-Stammtisch. Da ging es wirklich um verschiedene Hunderassen und eben auch Mischlinge im Schulhundeinsatz, und da war wirklich von Chihuahua bis Rottweiler, und da war wirklich alles dabei. Da gibt es auch ein Reel zu, wo ich alle Hunde einmal hintereinander zeige, sehr, sehr spannend, und jeder Hund hat seine ganz eigenen Besonderheiten, die er mitbringt, und ja, das ist wirklich super gewinnbringend, freut mich, wenn sich das einige mal anschauen.
Speaker 1:Bei den Rassen fällt mir noch ein, weil ich ja vorhin meinte ja, dafür sind die Winsprites halt praktisch und der Labrador vielleicht nicht so praktisch und so. Aber genau, da kann ja wieder andersrum so ein wuseliger, mega gut gelaunter, nach außen hin strahlender Labrador kann ja auch mega toll sein, um zurückhaltende Kinder vielleicht auch ein bisschen rauszukitzeln. Ja, ein spielerische, und also es hat wirklich jede Rasse so ihre Vor und Nachteile, und man muss es ja einfach nur wissen und dann einsetzen.
Speaker 2:Und dann richtig gut einsetzen.
Speaker 1:Ja genau wissen. Wie kann man eventuelle Schwächen ausgleichen und die Stärken einfach so nutzen, dass sie perfekt passen.
Speaker 2:Der Hund, der so gerne bellt, zum Beispiel, der darf natürlich in der Schule eigentlich nicht bellen. aber man könnte ja antrainieren, dass man die zu spät kommt, wenn man bellt, oder so Dann darf er. Oder der Hütehund holt die Kinder nach der Pause rein, indem er sie dann umkreist.
Speaker 1:Oder er darf die Zahlen, die dann rauskommen, als Matheaufgabe, wenn dann 8 rauskommt, dafür 8 mal bellen.
Speaker 2:Genau ja.
Speaker 1:Nein, es finden sich bestimmt Mittel und Wege für alles. Es muss kein Winsprite sein, auch wenn ich die natürlich auch sehr süß finde, aber es gehen halt auch ganz viele andere Rassen.
Speaker 2:Es gehen eigentlich alle, wo man, glaube ich, nur so ein bisschen vorsichtig sein muss. Also, es gibt keine Einschränkungen. Ich habe sogar das Veterinäramt in Düsseldorf angerufen und habe gesagt gibt es irgendeine Rasse, wo ihr sagt, grundsätzlich würde ich die nicht zulassen? Nein, Sie sagte schon so, bei einem Leonberger oder Kangal in der Kita müsste man mal gucken, da setzt sich auch noch ein drauf.
Speaker 2:Nachher gibt es das schon. Nein, aber grundsätzlich gibt es das nicht. Aber ich habe jetzt von einigen gehört, dass man einfach bei den Qualzuchten so ein bisschen schauen muss, die ja schon aus vielen Veranstaltungen auch ausgeschlossen werden. Das wäre einfach schade, wenn man dann nachher ganz viel investiert, so ein Hund vielleicht hat übernommen, hat, sich angeschafft, hat, wie auch immer, und dann heißt es später nicht mehr zugelassen für die Schulhundarbeit oder so. Ich weiß nicht, ob das kommt, aber ich habe das eben mal unter Experten in so einem Gespräch gehört, wo ich dachte, vielleicht ist da was dran, vielleicht muss man da so ein bisschen drauf achten.
Speaker 1:Ja, das ist dann sowieso ein extrem weites Feld. Da möchte ich auch irgendwann mal noch einen Interviewpartner zu dem Thema haben, der sich da wissenschaftlich auch viel mit auseinandersetzt. Aber ich kann mir halt vorstellen, wenn du einen Hund hast, der körperlich eingeschränkt ist durch die Merkmale, einfach, die ihm angezüchtet wurden, dann hat das natürlich auch nicht so leicht gut zu arbeiten. Der mag noch so charakterlich passend sein, aber eventuell ist er halt schneller fertig, bei bestimmten Temperaturen nicht mehr einsetzbar und so weiter.
Speaker 2:Also, man schränkt sich ja dann auch ein. Klar gibt es auch bestimmte Nach dem ersten Trick. dann ist es schwierig.
Speaker 1:Und es gibt natürlich auch Rassen, die als Qualzuchten gelten, wo es um eine Farbe oder irgendwas geht, wo du so sagst ja okay, aber die kannst du immer noch gut einsetzen, auch das Also das meine ich mit. Es ist ein unfassbar weites Feld, und man sollte schon schauen, dass egal, welche Rasse und egal, unter welchem Label sie ist, dass sie zumindest so fit ist, solange sie gesund ist, dass es gut funktioniert, genau das ist eh Voraussetzung, dass der Hund einfach körperlich gesund ist und fit einsetzt.
Speaker 2:Das Gesundheitszeugnis muss man auch regelmäßig bereithalten und auffrischen, dass der Tierarzt nochmal schaut, ob alles in Ordnung ist. Aber ich denke, da wird auch jeder selber drauf achten. Also, weil du eben die Temperaturen angesprochen hast wenn es jetzt im Sommer 35 Grad sind, dann würde ich niemals den Hund mitnehmen. Die Klassenräume sind noch viel aufgeheizter, da gibt es keine Klimaanlage, oder wenn der Hund gerade frisch geimpft wurde oder was auch immer, oder der sich nicht so wohl fühlt. Das merke ich bei Nelly eher als bei Nando. Also, wenn die dann einen Einsatz die Woche hatte, dann ist die dann nach dem Tag auch einfach noch ein bisschen müder. Dann würde ich sie dann nach dem Tag nicht nochmal mitnehmen. Das ist natürlich super praktisch bei zwei Hunden, dann kann man einfach mal wechseln. Aber in der Regel, wenn ich morgens meinen Lehrerkorb hochhebe und dann an das Halszug gehe, das ist so dieses Schulhund im Einsatz, die sehen auch noch beide gleich aus.
Speaker 2:Dieses Schulhund im Einsatz, die sehen auch noch beide gleich aus dann stehen die beide an der Tür und wissen natürlich dann noch nicht, wer ich nicht mitnehme. Das ist immer so ein bisschen schlimm, wenn dann der andere, der dann wieder rückwärts aus der Ausfahrt fahre, der dann durch die Scheibe guckt und sich so fragt, warum ich nicht heute? Aber beide Hunde wäre zu viel. Das ist dann immer so ein Überraschungsding. Es gibt in der Klasse Team Nando und Team Nelly. Manche sagen ja, nando ist da, was macht der heute wieder für einen Quatsch? Der klaut dann das Klassentier vom Regal oder so. Das ist manchmal einfach ganz witzig. Soll er natürlich nicht, finde ich, aber jetzt, manchmal geht halt was schief.
Speaker 1:Passiert uns auch mal. Für die Kinder ist es halt mega zu sehen, dass es auch mal okay ist, ein bisschen aus der Rolle zu fallen, und nicht nur perfekt sein zu müssen.
Speaker 2:Genau So bietet der einfach für mehrere Lacher über den ganzen Tag verteilt. Das ist einfach total schön für die Atmosphäre. Es ist einfach eine schöne lockere Lernatmosphäre und macht Spaß, Ja, cool. Ich danke, dir Ich danke dir für das Gespräch Ja, dass ich dir sehr durfte und du dir die Zeit genommen hast, so viele spannende Fragen zu stellen, und mich eingeladen hast. Ich habe mich wirklich sehr gefreut.
Speaker 1:Fotografie, die damals unsere Podcast-Cover-Fotos gemacht hat und der ich seitdem folge und immer mal wieder auf den Account gucke. Und dann habe ich euch da entdeckt. So ist das passiert.
Speaker 2:So kommt das manchmal. Ne, ich habe damals die Fotos da machen lassen und bin einfach zu ihr ins Studio und habe gesagt so, ich habe mal ein bisschen was mitgebracht. Drei oder vier Mal ging ich die Treppe hoch und hatte wirklich alle Schulhundmaterialien dabei, und ich dachte so dann shooten wir jetzt jedes Material mit jedem Hund, wir fangen jetzt einfach mal irgendwo mit an, und da sind so süße Bilder entstanden, wie ich mir heute noch total gerne anschaue. Also, wenn irgendjemand sich für schöne Fotos mit dem Hund interessiert, dann seid ihr da sehr gut aufgehoben. Die macht das groß auf.
Speaker 1:Noch ein bisschen Werbung aus tiefstem Herzen Ja, sorry, nein, ich hätte es sonst auch gesagt, genau, ja, dann verabschiede ich mich jetzt hier von dir. Okay, macht es gut. Tschüss, tschüss an alle. Ich hoffe, du nimmst etwas mit, sei es eine neue Idee, ein Lächeln oder einfach die Erinnerung daran, dass Hunde oder Menschen manchmal merkwürdig sind. Ich hoffe, die Folge hat dir gefallen. Wenn ja, dann teile sie gerne, und natürlich freue ich mich über eine Bewertung oder ein Abo. Hier noch ganz kurz Werbung für die Knapperkiste, den Kauartikel-Dealer meines Vertrauens, natürlich unbehandelt und umweltfreundlich verpackt. Abgesehen von Kauartikeln gibt es auch Zukunftssportzubehör, spielzeug und vieles, vieles mehr. Ein Rabattcode über 10% und den Link zum Shop findest du in den Shownotes. Bis zum nächsten Mal.